Marc Fogel: Russland lässt inhaftierten US-Amerikaner ungehindert

Der US-Sondergesandte für den Nahen Osten, Steve Witkoff, hat in Russland die Freilassung eines dort inhaftierten amerikanischen Staatsbürgers erwirkt. Es handle sich um Marc Fogel, teilten die USA mit. Der Lehrer war 2021 am Moskauer Flughafen Scheremetjewo festgenommen worden und später wegen Drogenschmuggels zu einer Haftstrafe verurteilt worden.

Die russischen Behörden hatten damals angegeben, Fogel habe in größeren Mengen Marihuana ins Land gebracht. Fogel sagte, er habe es zum medizinischen Gebrauch gebraucht. Nachdem er sich schuldig bekannt hatte, war er zu 14 Jahren Haft verurteilt worden.

„Zeichen des guten Willens“

US-Präsident Donald Trump, der US-Sondergesandte Witkoff und weitere Berater hätten mit dem Regime in Moskau einen „Austausch“ ausgehandelt, der ein „Zeichen des guten Willens“ seitens Russlands sei, hieß es von den USA weiter. Man werte dies als „ein Zeichen dafür, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen, um den brutalen und schrecklichen Krieg in der Ukraine zu beenden“. 

Weitere Details wurden nicht bekannt gegeben. Unklar bleibt damit, mit wem Witkoff in Russland verhandelt hat und ob und welche Zugeständnisse die USA für die Rückkehr von Fogel gemacht haben. 

Erste bekannte Reise nach Moskau seit 2021

Bei dem Aufenthalt von Witkoff in Moskau handelt es sich um die erste bekannte Reise eines hochrangigen Mitglieds der US-Regierung nach Russland seit Jahren. Zuletzt war der damalige CIA-Direktor Bill Burns im November 2021 in die russische Hauptstadt geflogen. Trumps Vorgänger Joe Biden hatte wegen des Ukrainekrieges den offiziellen Kontakt auf Regierungsebene weitgehend unterbrochen, es fanden lediglich Treffen von Geheimdienstvertretern in Drittstaaten statt.

Aber auch die Biden-Regierung verhandelte Gefangenenaustausche zwischen den USA und Russland, im August wurden beim größten Gefangenenaustausch seit dem Ende des Kalten Kriegs unter anderem der US-Journalist Evan Gershkovich und der frühere US-Soldat Paul Whelan freigelassen. Im Gegenzug kam unter anderem Wadim Krassikow frei, der in Deutschland wegen des Mords an einem tschetschenischstämmigen Georgier im Kleinen Tiergarten in Berlin verurteilt worden war.

Der nun freigelassene Fogel arbeitete als Lehrer an einer US-Schule in Moskau. Bis Mai 2021
genoss er laut russischen Behörden als Angestellter der US-Botschaft in
Moskau diplomatische Immunität. Er werde „noch heute Abend“ auf US-Boden und „mit seiner Familie und seinen Liebsten vereint“ sein, sagte der nationale Sicherheitsberater der USA, Mike Waltz.