Handelskonflikt: Kanada reicht Beschwerde zusammen mit WTO gegen US-Zölle ein

Nach der Verhängung von US-Zöllen in Höhe von 25 Prozent auf Stahl- und Aluminiumimporte hat Kanada eine Beschwerde bei der Welthandelsorganisation (WTO) eingereicht. Kanada bat die WTO diesbezüglich um Konsultationen, wie die Organisation mitteilte.

Das Land argumentiert demnach, dass die US-Zölle nicht mit den internationalen Verpflichtungen der Vereinigten Staaten vereinbar seien. Mit dieser Beschwerde leitet die kanadische Regierung das Streitbeilegungsverfahren der WTO ein.

Die Konsultationen zu Beginn des Verfahrens bieten eine Möglichkeit zur Lösung von Handelsstreitigkeiten. Falls innerhalb von 60 Tagen keine Einigung erzielt wird, kann das beschwerdeführende Land eine Expertenkommission zur Erstellung eines Berichts über den Streitfall anfordern.

Die
US-Zölle von 25 Prozent auf Stahl- und Aluminiumimporte sind im März in Kraft getreten. Bei beiden Warengruppen ist Kanada der wichtigste Lieferant der USA.
US-Präsident Donald Trump hatte die Zölle ursprünglich im Januar angekündigt, dann für etwa einen Monat ausgesetzt und Anfang März erneut verhängt. 

Kanada reagierte darauf mit Gegenzöllen. Sie betreffen US-Güter im Wert von 30 Milliarden kanadischen Dollar (etwa 19 Milliarden Euro).
Eine von Trump zwischenzeitlich verfügte Verdopplung des Satzes auf 50 Prozent nahm die US-Regierung wieder zurück.