RTL „Kreuzverhör“: Gregor Gysi lehnt Zurückweisungen an den Grenzen ab
Linken-Politiker Gregor Gysi hat sich gegen Zurückweisungen von Migranten an den Grenzen ausgesprochen. Die brächten nichts, sagte er in der Sendung Kreuzverhör bei RTL. „Die gehen dann einige
Kilometer weiter über die grüne Grenze.“ Flüchtlinge könnten
dann womöglich in der Schwarzarbeit landen, womit die Löhne
gedrückt würden. Beim Asyl gelte: Wer wirklich politisch verfolgt werde,
müsse ein Recht auf Asyl haben.
Insgesamt brauche Deutschland eine andere Migrationspolitik. „Es fängt mit den Fachkräften an, die wir
dringend brauchen“, sagte er. Doch es
gebe zu viele bürokratische Hindernisse bei der Anerkennung von
Berufen.
Neben Gysi waren in der Sendung, die RTL vor dem TV-Quadrell der Kanzlerkandidaten ausstrahlte, auch BSW-Chefin Sahra Wagenknecht und FDP-Chef Christian Lindner zu Gast.
Wagenknecht wünscht sich selbstbewusstes Europa
Wagenknecht forderte dabei unter anderem, dass die
USA bei einer Friedensregelung in der Ukraine an den Kosten
beteiligt werden. „Wir sollten uns dagegen wehren, dass wir die
Zahlmeister sind, ansonsten aber die Statisten“, sagte sie. Die europäische Politik habe in den
vergangenen Jahren unklug und ungeschickt agiert und sich damit
in die jetzige Lage manövriert. Sie wünsche sich wieder eine
selbstbewusste Politik in Europa und vor allem auch von
Deutschland: „Wir dürfen nicht immer alles abnicken, was aus
Washington uns vorgegeben wird.“
Die FDP muss laut ihrem Vorsitzenden Christian
Lindner kurz vor der Bundestagswahl einen Endspurt hinlegen. Er
verwies im Kreuzverhör auf eine jüngste Umfrage, die die Liberalen
bei fünf Prozent sieht: „Wenn die FDP im Deutschen Bundestag
ist, gibt es automatisch rechnerisch keine Mehrheit für
Schwarz-Grün. Allein das ist für manche Menschen schon ein
Grund, die FDP zu wählen“, so Lindner.