Die von der Hamas festgehaltenen israelischen Geiseln Ofer Kalderon und Jarden Bibas sind wieder frei. Eine TV-Liveübertragung zeigte, wie die zwei Israelis in Chan Junis im Gazastreifen an das Rote Kreuz übergeben wurden. Die israelische Armee bestätigte kurz darauf, die Geiseln erhalten zu haben.
Wenig später wurde auch die dritte Geisel, Keith Siegel, wie angekündigt freigelassen. Im Hafen von Gaza-Stadt übergab die Hamas den US-Israeli an das Rote Kreuz.
Im Gegenzug für die drei Männer sollen 90 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen freikommen. Darunter sind auch neun Gefangene, die ursprünglich zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt worden waren.
Schicksal der Familie Bibas ging um die Welt
Anders als bei den vorherigen Geiselübergaben war am Samstag keine große Menschenmenge vor Ort. Die Männer sollen zunächst in ein israelisches Militärlager im Süden Israels gebracht werden, wo sie ihre Familien treffen können. Im Anschluss sollen sie im Krankenhaus untersucht werden.
Vor allem der Name von Jarden Bibas ist bekannt. Er und seine Frau Shiri sowie die beiden Söhne Kfir (damals 9 Monate alt) und Ariel (damals 4 Jahre) wurden am 7. Oktober 2023 gemeinsam in den Gazastreifen entführt. Auch die Mutter und ihre Kinder, die sowohl die israelische als auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, hätten in der ersten Phase der Vereinbarung zwischen Hamas und Israel freikommen sollen.
Jedoch teilte die Terrororganisation bereits vor längerer Zeit mit, dass Shiri Bibas und ihre Söhne bei einem israelischen Luftangriff getötet worden seien. Israel bestätigte dies bisher nicht.
Grenzübergang in Rafah soll wieder öffnen
Neben der Übergabe der Geiseln ist auch geplant, am Samstag den wichtigen Grenzübergang in Rafah wieder zu öffnen. Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge sollen dann auch 50 verwundete Soldatinnen, 50 verwundete Zivilisten sowie 100 weitere Menschen, die die Verletzten begleiten, den Grenzübergang nach Ägypten passieren.
Wie Reuters weiter berichtete, sollen am Dienstag zudem Verhandlungen über die Freilassung der übrigen Geiseln sowie einen
Rückzug israelischer Truppen aus dem Gazastreifen in einer zweiten Phase
des Waffenruheabkommens beginnen. Nach den Freilassungen an diesem Samstag befinden sich noch 79 Geiseln im Gazastreifen. 35 von ihnen sind israelischen Angaben zufolge tot, die Hamas spricht von 33 toten Geiseln. Um wen es sich dabei handelt, ist unklar.
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