Diese Entscheidung könnte Israel stärker aufwühlen als vieles, das im Gaza-Krieg auf dem Schlachtfeld geschieht. Der Oberste Gerichtshof in Jerusalem hat geurteilt, dass keine Rechtsgrundlage für die pauschale Befreiung ultraorthodoxer Männer vom Wehrdienst besteht, nur weil sie in religiösen Akademien die Bibel studieren. Außerdem dürfe diese Art des dienstvermeidenden Studiums vom Staat nicht finanziell, etwa durch Stipendien, gefördert werden.
Auf den ersten Blick mag die ganze Sache exotisch wirken, wie ein Nischenthema. Aber die potenziellen Auswirkungen sind erheblich. Einmal politisch, für die Zukunft der Regierung von Premierminister Benjamin Netanjahu. Zum anderen gesellschaftlich, für die Frage, was für ein Land Israel ist und wie die Israelis darin zusammenleben wollen.