Ukrainekrieg: Wolodymyr Selenskyj bestätigt Einsatz von Truppen in Belgorod
Die ukrainischen Streitkräfte halten laut Präsident Wolodymyr Selenskyj neben den Teilen der russischen Region Kursk nun auch Stellungen in der benachbarten Region Belgorod. „Wir führen aktive Operationen in den Grenzregionen auf dem Gebiet des Feindes aus“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. „Der Krieg muss dorthin zurückkehren, woher er gekommen ist“, fügte er hinzu.
Wie bei der Operation in Raum Kursk gehe es weiter darum, ukrainische
Gebiete zu schützen, sagte Selenskyj. Oberbefehlshaber Oleksandr Syrskyj
habe ihn über diese Aktivitäten entlang der Grenzlinie direkt auf
Feindgebiet unterrichtet, sagte. Er dankte den Soldaten für ihren Mut
und ihren Widerstand. Schon mit der Kursk-Offensive hätten sie es
geschafft, den russischen Druck an anderen Teilen der Front zu
schwächen, besonders im Gebiet Donezk. „Unser Hauptziel bleibt dasselbe:
unser Land und unsere Gemeinden in den Regionen Sumy und Charkiw vor
den russischen Besatzern zu schützen“, sagte Selenskyj.
Von Russland gab es keine Bestätigung für das Eindringen ukrainischer Truppen in Belgorod. Das russische Verteidigungsministerium sprach von angeblich abgewehrten Angriffen. Russische Militärbeobachter hatten zuletzt berichtet, dass die russische Armee im Grenzgebiet Belgorod einen eigenen Damm mit einer Fliegerbombe zerstört habe. Damit sollte die Verlegung von schwerer ukrainischer Panzertechnik verhindert werden.
Die Gebietsverwaltung in Belgorod hatte bereits teils die
Kontrolle verloren, seit grenznahe Teile von ukrainischer Seite
beschossen werden. Zudem waren dort in der Vergangenheit auf
ukrainischer Seite kämpfende Russen eingedrungen.
In der benachbarten Region Kursk hatten ukrainische Einheiten monatelang ein größeres Gebiet kontrolliert, mussten sich aber zuletzt weitgehend zurückziehen. Westliche Beobachter sehen das Eindringen der ukrainischen Streitkräfte auf russischer Seite kritisch, weil damit Ressourcen an anderen wichtigen Abschnitten der Front fehlen.