Ukrainekrieg: Internationales Entsetzen verbleibend russischen Angriff hinaus Sumy

Der russische Angriff auf das Zentrum der ostukrainischen Großstadt Sumy mit vielen Toten hat international schockierte Reaktionen hervorgerufen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach von einem „barbarischen Angriff“. In einer Erklärung teilte er mit: „Solche russischen Angriffe zeigen, wie es um die angebliche russische Friedensbereitschaft bestellt ist.“ Von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hieß es, Russlands Präsident Wladimir Putin unterstreiche „mit Blut, dass er keinen Frieden, sondern nur Vernichtung will“.

Sumy steht seit Wochen verstärkt unter Beschuss, nachdem russische Streitkräfte das ukrainische Militär aus der benachbarten russischen Region Kursk stark zurückgedrängt hatten. Die ukrainische Stadt liegt etwa 50 Kilometer von der Grenze entfernt und war zuvor von heftigen Angriffen verschont geblieben. Bei dem verheerenden Angriff vom Sonntag waren nach ukrainischen Angaben 34 Menschen getötet und 117 weitere verletzt worden.

Der Ukrainesondergesandte von US-Präsident Donald Trump, Keith Kellogg, sah durch den Angriff die „Grenzen des Anstands“ überschritten. Kellogg wandte sich mit für die Trump-Regierung ungewöhnlich kritischen Worten an Russland. „Als früherer militärischer Befehlshaber verstehe ich etwas von Zielplanung, und das hier ist falsch“, schrieb der Ukrainesondergesandte auf X. Es seien „zahlreiche Zivilisten getötet und verwundet“ worden. 

Trump selbst sagte später in der Regierungsmaschine Air Force One: „Mir wurde gesagt, dass sie einen Fehler gemacht haben. Aber ich denke, es ist eine schreckliche Sache. Ich denke, der ganze Krieg ist eine schreckliche Sache.“ Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, Brian Hughes, sagte, der Raketenangriff sei „eine klare und brutale Erinnerung daran“, dass Verhandlungen nötig seien, „um diesen schrecklichen Krieg zu beenden“. Beide erwähnten Russland nicht namentlich. US-Außenminister Marco Rubio hatte zuvor den „Opfern des heutigen schrecklichen russischen Raketenangriffs auf Sumy“ sein Beileid ausgesprochen.

Von der Leyen wirft Russland Missachtung von Völkerrecht vor

Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron forderte, Russland zu einer Waffenruhe zu bewegen. „Jeder weiß, dass nur Russland diesen Krieg wollte. Heute ist klar, dass nur Russland diesen als Einziger weiterführen will“, schrieb er auf X.
Russland tue das unter Missachtung von Menschenleben, internationalem
Recht und den diplomatischen Angeboten des US-Präsidenten. Macron forderte die Welt zum Handeln auf: „Um Russland einen Waffenstillstand aufzuzwingen, sind energische Maßnahmen erforderlich“, schrieb er. Frankreich arbeite mit seinen Partnern daran.

Auch die Europäische Union reagierte auf den Angriff. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen teilte mit, Europa werde den Druck auf Russland weiter aufrechterhalten. „Diese neuerliche Eskalation ist eine düstere Mahnung: Russland war und ist der Aggressor in offensichtlicher Missachtung des Völkerrechts“, schrieb von der Leyen auf X. Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas nannte es „herzzerreißend“, dass Einwohnerinnen und Einwohner Sumys von der russischen Rakete getötet worden seien, als sie sich zum Palmsonntag versammelt hätten.

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Korrektur: In einer früheren Version dieses Artikels haben wir geschrieben, Kellogg habe sich kürzlich mit Wladimir Putin getroffen – es handelte sich jedoch um den US-Sondergesandten Steve Witkoff. Wir haben die fehlerhafte Passage entfernt.