Nö ist das neue Basta. „Nö“, das
war die Antwort des Bundeskanzlers auf die Frage, ob er Lust habe, sich an der
demokratischen Debatte über die Krise von SPD und Regierung zu beteiligen. Und
viel mehr als Nö hat er auch in den Tagen darauf nicht gesagt. Man hätte ob
dieser Diskursverweigerung allen Grund, sehr wütend zu sein auf diesen Mann und
seine Partei. Aber versuchen wir lieber, auf den tiefen Grund ihrer Krise zu
kommen.
Ziemlich genau seit 161
Jahren trägt die SPD jetzt ihre Flamme durch die Jahrhunderte. Und es könnte
ewig weitergehen. Es könnte aber auch in absehbarer Zeit vorbei sein. Natürlich
wird es den Namen SPD weiter geben, nur ob dann da eine Flamme ist, ob noch irgendwas
brennt, daran muss man spätestens seit der Europawahl Zweifel haben. Diese
Zweifel tun weh, schließlich ist sie nicht irgendeine Partei, sie ist das Herz des
Parteiensystems. Sie ist unser aller SPD.