Signa-Gruppe: Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt wegen KaDeWe-Insolvenz

Die Berliner Staatsanwaltschaft hat im Zusammenhang mit der Insolvenz des Berliner Luxuskaufhauses KaDeWe Ermittlungen eingeleitet. Außerdem gebe es Vorprüfungen
zu möglichen strafrechtlichen Ermittlungen zur Insolvenz der
Signa-Gruppe
mit 169 einzelnen Unternehmen, teilte die Anklagebehörde mit. Derzeit würden Unterlagen gesichtet
mit Blick auf Vorwürfe des Bankrotts, der Untreue und des
Subventionsbetrugs. Das KaDeWe gehörte lange zur Signa-Gruppe des bisherigen Eigentümers René Benko, nun hat es die thailändische Central-Gruppe übernommen.

Die Staatsanwaltschaft werde die jeweiligen Verantwortlichkeiten prüfen,
um zu klären, welche Personen Beschuldigte seien. Bei Benko müsse aufgeklärt werden, „ob er als faktischer Geschäftsführer der Signa-Gruppe
anzusehen ist“, sagte Behördensprecher Sebastian Büchner. „Die
strafrechtliche Prüfung befindet sich also gerade in der Anfangsphase,
es wird erstmal gesichtet und sortiert.“

Die vom österreichischen Unternehmer René Benko aufgebaute Signa-Gruppe befindet sich im Insolvenzverfahren. Sie war wegen gestiegener Zinsen, Baukosten und Energiepreise in wirtschaftliche Schieflage geraten. Viele Häuser wurden oder werden verkauft, um Schulden in Milliardenhöhe zu begleichen. In Signa-Besitz befinden sich zum Beispiel das Chrysler Building in New York oder Selfridges in
London. Ein weiteres bekanntes Bauprojekt ist der Hamburger Elbtower, das derzeit stillsteht.

Im Zusammenhang mit der Signa-Pleite ermittelt auch die Staatsanwaltschaft München. Die Münchner Strafverfolger stehen laut früheren Angaben im Kontakt mit anderen deutschen Staatsanwaltschaften. Auch in Österreich laufen Ermittlungen.