Nahostkonflikt: Hisbollah-Rakete sollte Mossad-Zentrale in Tel Aviv treffen

Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah hat nach eigenen Angaben eine Rakete auf das Hauptquartier des israelischen Geheimdienstes Mossad in Tel Aviv abgeschossen. Das israelische Militär konnte eine solche Attacke offenbar vereiteln: Man habe eine Boden-Boden-Rakete aus dem Libanon abgefangen, hatte die Armee mitgeteilt – ohne allerdings die Angaben der Hisbollah zum Mossad als mutmaßlichem Ziel zu bestätigen. Die fragliche Rakete sei auf einen
zivilen Teil Tel Avivs zugesteuert, in dem sich nicht die Zentrale des
Geheimdienstes befinde, hieß es.

Schäden oder Verletzte wurden nicht gemeldet. Nach israelischen Angaben war es die erste Hisbollah-Rakete, die Zentralisrael erreichte.

In Tel Aviv gab es in der Folge zum ersten Mal seit Ende Mai Luftalarm. Israels Armee wies die Bewohnenden an, in die Luftschutzbunker zu gehen. Auch in anderen Gebieten Zentralisraels, einschließlich der Stadt Netandscha, ertönten Warnsirenen. 

Das israelische Militär hat diese Woche zahlreiche Luftangriffe gegen Hisbollah-Stellungen im Südlibanon und auf die Hauptstadt Beirut verübt. Die Hisbollah reagierte ihrerseits mit Raketenbeschuss auf Israel. Nach libanesischen Angaben sind bei den israelischen Angriffen bislang 569 Menschen getötet worden, darunter fünfzig Kinder. 1.835 weitere Menschen wurden demnach verletzt. In Beirut suchten Tausende, die aus dem Südlibanon geflohen waren, in Schulen und anderen Gebäuden Zuflucht.