Mittelmeer: Mindestens 34 Tote unter Untergang von Flüchtlingsboot vor Italien

Nach einem Bootsunglück im Mittelmeer hat die italienische Küstenwache bisher 34 tote Flüchtlinge geborgen. 14 weitere Leichen seien am Freitag entdeckt worden, teilte die Küstenwache mit.

Mehr als 60 Menschen waren nach dem Untergang eines Segelbootes vor der Küste Kalabriens in Süditalien in der Nacht auf Montag vermisst worden, elf Menschen konnten gerettet werden. Nun teilte die Küstenwache mit, dass insgesamt 34 Tote geborgen worden seien. Die Suche nach weiteren Vermissten dauerte an.

Unter den Toten waren auch Kinder. Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen berichtete unter Berufung auf Überlebende, dass 66 Menschen vermisst würden, darunter mindestens 26 Kinder.

2023 mehr als 3.000 tote Flüchtlinge im Mittelmeer

Das Boot war in der Türkei gestartet und vor der kalabrischen Küste gesunken. Unter den Vermissten sind der Hilfsorganisation zufolge auch afghanische Familien. Zehn weitere Leichen wurden nach Angaben der deutschen Flüchtlingsrettungsorganisation Resqship in einem anderen gekenterten Flüchtlingsboot vor der italienischen Insel Lampedusa gefunden.

Nach Angaben der UN-Flüchtlingsorganisation sind im vergangenen Jahr 3.155 Flüchtlinge im Mittelmeer ertrunken oder gelten als vermisst. Mehr als 1.000 Flüchtlinge sind demnach seit Beginn dieses Jahres im Mittelmeer gestorben oder werden dort vermisst. In diesem Jahr sind die Ankünfte von Flüchtlingen in Italien aber deutlich zurückgegangen.