Großübernahm: Milliardendeal um Aareon

Neue Eigner für Aareon: Das Private-Equity-Haus TPG und der Vermögensverwalter CDPQ erwerben den Softwareanbieter, wie die Beteiligten am Montag bekannt gaben. Verkäufer sind die auf Immobilienfinanzierung spezialisierte Aareal Bank als alte Muttergesellschaft und der Finanzinvestor Advent, der vor vier Jahren einen Anteil von 30 Prozent erworben hatte. Inzwischen ist Advent auch Miteigentümer der Aareal Bank.

Aareon wird den Angaben zufolge in der Transaktion mit 3,9 Milliarden Euro bewertet, was diese zu einer der größten in Deutschland im bisherigen Jahresverlauf macht. Das Geschäft mit Fusionen und Übernahmen (M&A) ist hierzulande in diesem Jahr bisher gegen den internationalen Trend geschrumpft, auch weil Private Equity sich zurückhält. Advent bleibt an Aareon beteiligt. Die Transaktion soll im zweiten Halbjahr abgeschlossen werden.

Die Verkäufer ließen sich von Goldman Sachs beraten, die Käufer von Morgan Stanley. Aareon bedient große Wohnungsvermieter mit Software zur Immobilienverwaltung. Die Aareal Bank selbst wurde im vergangenen Jahr von Advent, Centerbridge und dem kanadischen Pensionsfonds CPPIB übernommen.

Lukratives Geschäft für Advent – auch andere verdienen

Als Advent 2020 bei Aareon einstieg, wurde die Gesellschaft mit weniger als einer Milliarde Euro bewertet; die Investition scheint sich also für das Private-Equity-Haus gelohnt zu haben. Aareal meldete am Montag rund 2 Milliarden Euro als Veräußerungsgewinn nach Transaktionskosten. Deren Höhe kommt sonst selten zur Sprache.

Aareal gibt nun eine Vorstellung davon. Die Bank teilte mit, den „Großteil der mit der Transaktion verbundenen Kosten“ im zweiten Quartal bilanziell zu erfassen – insgesamt 150 Millionen Euro. Das ist eine seltene Illustration dessen, welche Summen im M&A-Geschäft bei Beratern wie Investmentbankern und Anwälten hängen bleiben, den Unternehmen selbst also nicht mehr zur Verfügung stehen.

Source: faz.net