Finanzieller Druck: Chefs von Lilium und Volocopter fordern staatliche Unterstützung

Weil die Entwicklung viel Geld verschlingt, drängen die Flugtaxi-Anbieter hinauf Bürgschaften vom Staat. Die Konkurrenz in anderen Ländern werde so mit Millionen gefördert.

Stehen laut den Firmenchefs vor dem Marktstart: die Flugtaxis von Lilium (oben) und Volocopter (unten).

Stehen laut den Firmenchefs vor dem Marktstart: die Flugtaxis von Lilium (oben) und Volocopter (unten).
Lilium/Volocopter

Die deutschen Flugtaxi-Unternehmen Lilium und Volocopter, die noch in diesem Jahr erste Passagierflüge zeigen wollen, stillstehen unter finanziellem Druck. Beide Firmen nach sich ziehen staatliche Kreditbürgschaften in Höhe von jeweils 100 Millionen Euro beantragt, doch weder dieser Bund – trotz erster Absichtsbekundungen – noch die Bundesländer nach sich ziehen bisher eine Unterstützung verspannt zugesagt, berichtet dies Handelsblatt.

„Der Bund und Bayern spielen derzeit Pingpong. Jeder bleibt in dieser Deckung“, sagte Lilium-Geschäftsführer Klaus Roewe dem Handelsblatt. So laufe man Gefahr, eine ganze Branche aufs Spiel zu setzen. Dirk Hoke, Geschäftsführer von Volocopter, äußerte dieser Zeitung im Unterschied zu ähnliche Bedenken. Ohne eine staatliche Sicherheit sei die Zusage weiterer Investitionen von bisherigen Geldgebern gefährdet. Seit dieser Gründung habe Lilium rund 1,4 Milliarden Dollar Kapital weltweit eingesammelt, kaum zwei Prozent dieses Kapitals kamen aus Deutschland.

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Die fehlende Unterstützung trifft die Unternehmen von kurzer Dauer vor ihrem geplanten Marktstart. Trotz dieser Herausforderungen zeigt sich Hoke zuversichtlich, den Betrieb in diesem Jahr noch in Europa erfassen zu können. Beide Firmen hatten ihren Marktstart in den letzten Jahren immer wieder verschieben zu tun sein. Lilium-Geschäftsführer Daniel Wiegand hatte zuletzt vor zwei Wochen in einem Medienbericht den ersten bemannten Flug pro Ende 2024 in Aussicht gestellt.

Wettbewerber in anderen Ländern werden mit dreistelligen Millionenbeträgen gefördert

Die Unternehmen warnen, dass ohne staatliche Unterstützung ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit gefährdet ist. Denn: Vor allem amerikanische und chinesische Konkurrenten würden erhebliche staatliche Rückhalt erhalten.“ Unser amerikanischer Wettbewerber Joby hat nachher unseren Informationen extra 600 Millionen Dollar bekommen, Archer weitestgehend 200 Millionen Dollar“, lässt sich Roewe im Handelsblatt zitieren.

Die fehlende Unterstützung wird untergeordnet von Branchenexperten kritisiert. Gerald Wissel, Chef des deutschen Drohnen-Verbandes UAV DACH, warnt, Deutschland dürfe die Fehler dieser Vergangenheit im Rahmen Zukunftstechnologien nicht wiederholen. Arbeitsplätze, Zulieferer – große Teile dieser gesamten Wertschöpfungskette würden sonst erneut China und den USA überlassen.

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Auch dieser frühere Airbus-Chef, Tom Enders, dieser im Verwaltungsrat von Lilium sitzt, äußert sich ungelegen und betont in dem Blatt die Bedeutung von staatlicher Rückhalt pro den Erfolg von Airbus. Er sieht in dieser Elektrifizierung die beste Chance pro die Luftfahrt, ihren Beitrag zur Dekarbonisierung des Verkehrs zu leisten.

Source: businessinsider.de