Der Papst warnt vor den Gefahren jener Künstlichen Intelligenz

Dabei hatte er vorgeschlagen, die Entwicklung von „tödlichen autonomen Waffen“ zu überdenken, ihren Einsatz zu verbieten und sie in einem ersten Schritt einer immer stärkeren menschlichen Kontrolle zu unterstellen. „Keine Maschine darf jemals die Wahl treffen können, einem Menschen das Leben zu nehmen“, so der Papst.

„KI darf menschliche Werte nicht verdrängen“

Ferner forderte er ethische und politische Grenzen für die KI, denn diese sei in der Lage, die Existenz der Menschen mehr als jedes andere Werkzeug zu prägen und menschliche Werte zu verdrängen. Die politisch Verantwortlichen forderte er auf, die Bedingungen für eine positive und fruchtbare Nutzung der KI zu schaffen. Nach der Rede nahm der Papst hinter verschlossenen Türen an einer mehrstündigen Beratung mit den Staats- und Regierungchefs teil.

Am Rande des G7-Gipfels führte Franziskus zudem Gespräche mit mehreren Gipfelteilnehmern, darunter mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodmyr Selenskyj, dem französischen Präsidenten Emanuel Macron, Brasiliens Staatschef Lula und Indiens Premierminister Narendra Modi. Die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni, die den Papst als Gast eingeladen hatte, sprach von einem historischen Besuch.

Der Papst und der amerikanische Präsident Joe Biden
Der Papst und der amerikanische Präsident Joe Bidendpa

US-Präsident Joe Biden hat am Freitag am Rande des G7-Gipfels in Süditalien Papst Franziskus getroffen. Biden, der selbst Katholik ist, kam hinter verschlossenen Türen mit dem Oberhaupt der katholischen Kirche zu einem bilateralen Gespräch zusammen, wie ein Regierungsvertreter am Freitagabend sagte. Zu den Themen des Treffens äußerte sich das Weiße Haus zunächst nicht. Mit Papst Franziskus nahm erstmals im fast 50-jährigen Bestehen der Gruppe sieben großer Industrienationen ein katholisches Kirchenoberhaupt als Gast an dem G7-Treffen teil.

Biden ist nach John F. Kennedy (1961 bis 1963) erst der zweite katholische Präsident in der US-Geschichte. Der 81-Jährige geht jedes Wochenende in die Kirche. Gleichzeitig setzt Biden in seinem Präsidentschaftswahlkampf für eine zweite Amtszeit sehr auf das Thema Abtreibung und unterstützt vehement das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche, was im Widerspruch zur Position der katholischen Kirche steht. Für Biden war das Selbstbestimmungsrecht der Frau bei diesem Thema allerdings auch wegen seines Glaubens nicht immer selbstverständlich. In seiner langen politischen Karriere hat er seine Haltung dazu dramatisch verändert – vom Gegner zum Vorkämpfer. Nun versucht der Demokrat, damit bei der Wahl Punkte zu machen, vor allem bei Frauen und Jüngeren.