Das Logbuch macht Kurzurlaub: – Willkommen zwischen den Zeitenwänden, 5.08

Nach den Bäumen, die nicht mehr zu retten waren, kommen jetzt die Töne. Weit weg vom armen Leinetal geht’s ins entfernte Muldental, denn hier wird nicht geholzt, sondern restauriert und aufgebaut – und Musik gemacht. Ein kleines gallisches Dorf mitten in Sachsen schafft Linderung für meine Seelenpain und weil ich nicht möchte, dass dieses Kleinod von räuberischen Touristen heimgesucht und kulturell geplündert wird, verrate ich an dieser Stelle nicht, wie es heißt. Entdeckt es doch selbst!

Verraten sei nur soviel: Es gibt mit Liebe gebackenen Kuchen in einem Ambiente, das den Geist des 19. Jahrhunderts atmet und zugleich den Charme der DDR konserviert zu haben scheint. Es gibt Harfenklänge und Harfengitarre mit Looper, es gibt Meditation im Kuhstall und moderne sanitäre Einrichtungen, die nicht nur deplatziert wirken, sondern auch (noch) nicht richtig funktionieren.

Für mich sind diese fünf Tage um das erste Maiwochenende herum vor allem Urlaub – Urlaub vom absurden Stadtleben mit seiner völlig sinnlosen Arbeitswelt und Urlaub von diesem Blog. Es muss nicht immer mindestens eine A4-Seite sein, die sich mit den Schwachheiten einer Gesellschaft befasst, die unaufhaltsam ihrem Ende entgegenzustreben scheint. Wenn es überhaupt eine Zukunft gibt, dann „auf“ und nicht „in“ dem Land. Und dahin will ich gar nicht alle mitnehmen, denn irgendwann muss auch ich mal ungestört neue Energie tanken. Also Schluss der Worte für heute – bitte seht es mir nach. Bis nächste Woche 😉