AfD-Bundestagsabgeordneter: Auch Petr Bystron verzichtet hinaus Auftritte im EU-Wahlkampf

Nachdem der AfD-Spitzenkandidat Maximilian Krah
bekannt gegeben hat, nicht mehr am EU-Wahlkampf teilzunehmen, wird auch der AfD-Bundestagsabgeordnete
Petr Bystron auf Wahlkampfauftritte vorerst verzichten. Gegen Bystron laufen
Durchsuchungen wegen des Verdachts auf Geldwäsche und Bestechlichkeit. Er ist
die Nummer zwei der AfD auf der Europawahlliste. Auf Nachfrage verwies der Politiker
auf familiäre Gründe für den Schritt.

„Meine engsten Familienmitglieder sind zum wiederholten Mal
Opfer einer Hausdurchsuchung und medialer Hetze geworden“, sagte Bystron. Zuerst hatte der Bayerische Rundfunk über Bystrons vorläufigen Rückzug
berichtet.

Bystrons Ankündigung kam mehrere Tage, nachdem ihn die
AfD-Vorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla aufgefordert hatten, auf
weitere Auftritte im Europawahlkampf zu verzichten. In einer E-Mail des
AfD-Bundesgeschäftsführers an Bystron hieß es, Weidel und Chrupalla hätten
miteinander abgestimmt, dass Bystron bis zur Klärung der gegen ihn erhobenen
Vorwürfe beziehungsweise der gegen ihn laufenden Ermittlungen auf weitere
Auftritte im Rahmen des Europawahlkampfes der AfD verzichten solle.

Auftrittsverbot für Krah

Damit muss die AfD im Europawahlkampf vorerst ohne die
beiden Spitzenkandidaten auskommen. Für
Maximilian Krah hat der Bundesvorstand der Partei ein Auftrittsverbot verhängt, teilte ein Parteisprecher mit. Hintergrund sind umstrittene Äußerungen Krahs
zur SS
und ein darüber entbrannter Streit mit der französischen Rechtspartei
Rassemblement National.

Beide Kandidaten sind schon seit Wochen wegen möglicher
Verbindungen zu prorussischen Netzwerken in den Schlagzeilen.
Staatsanwaltschaften prüfen laut Medienberichten mögliche Geldzahlungen bei
beiden Politikern. Zudem wurde ein Mitarbeiter Krahs wegen mutmaßlicher
Spionage für China verhaftet.

Der Bundestag hatte am Donnerstag die Immunität von Bystron
aufgehoben, weil die Generalstaatsanwaltschaft wegen des Anfangsverdachts der
Bestechlichkeit und der Geldwäsche gegen ihn ermittelt. Polizisten durchsuchten
unter anderem sein Abgeordnetenbüro in Berlin. Bystron selbst bezeichnete das
Verfahren gegenüber ZEIT ONLINE als politisch motiviert. „Das Verfahren wird
eingestellt werden, wenn die Wahl vorbei ist“, sagte er.