Trump-Zölle: Sollen jetzt Linke die Globalisierung und den Freihandel verteidigen?
Verkehrte Welt: Die US-Regierung treibt die Weltwirtschaft mit ihren Zöllen in die Krise. Sollen nun Linke den Freihandel gegen Trump verteidigen? Dabei war es doch die Linke, die die Ungerechtigkeit der Globalisierung stets kritisierte
Die Freiheitsstatue steht nicht für Neoliberalismus oder Protektionismus – eine linke Standortbestimmung
Foto: Johannes Eisele/AFP/Getty Images
Die viele Jahre als Hort des Neoliberalismus geltenden USA haben unter der Trump-Regierung ein gewaltiges Zollpaket verabschiedet – das wirft Fragen auf. Ist die Kritik des Freihandels nun rechts? Und ist es heute links, ihn zu verteidigen? Diese Wahrnehmung jedenfalls haben derzeit die Studentinnen und Studenten von US-amerikanischen Freunden, die an nordamerikanischen Hochschulen politische Ökonomie lehren und damit auch die klassisch linken Kritik am sogenannten Freihandel. Die Studenten argwöhnen:Ist mein Dozent etwa Trump-Anhänger?
Das Ende vom „Ende der Geschichte“
Die Kritik am Freihandel war und ist eigentlich links. Ich war 14 Jahre alt, als am 1. Januar 1994, dem Tag des Inkrafttretens des Nordamerikanischen Freihandelsabkommens (NAFTA), der Aufstan