Wissenschaftsfreiheit: Özdemir will Wissenschaftler aus den USA anwerben

Der geschäftsführende Bundesbildungs-
und Forschungsminister Cem Özdemir will Wissenschaftler
aus den USA anwerben. „Wenn sich Forschende aus den USA – aber auch weltweit – für eine Tätigkeit in Deutschland interessieren, verstehen wir dies als
Chance für unseren exzellenten Forschungs- und Innovationsstandort, die wir
nutzen wollen“, sagte der Grünen-Politiker dem Redaktionsnetzwerk
Deutschland
(RND). Das deutsche Hochschul- und Wissenschaftssystem biete zahlreiche Forschungsprogramme und Stipendien.

Zuvor hatten führende Wissenschaftler in Deutschland dazu
aufgerufen, gezielt um Forschende aus den USA zu werben,
die
dort unter der Regierungspolitik von Präsident Donald Trump leiden. Das
sogenannte Meitner-Einstein-Programm soll sich demnach an Wissenschaftler richten,
deren Arbeit in den USA nicht oder nur eingeschränkt fortgeführt werden
kann.

Europäisches Konzept für Aufnahme von Forschenden

Özdemir sagte, es gebe „ein
breites Verständnis, Deutschland und Europa jetzt zu stärken“. Dazu brauche es „ein
breit gefasstes Konzept und das am besten europäisch“. Er habe sich bereits mit seinem französischen Amtskollegen ausgetauscht und der EU-Kommission
signalisiert, „dass die EU bestehende Maßnahmen nutzen sollte, um talentierte
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Ländern, die unter politischer und
finanzieller Einflussnahme leiden, zu unterstützen“. Die zukünftige
Bundesregierung könne daran direkt anschließen. 

Zuletzt hatten in den USA hunderte führende
Wissenschaftler aus den Bereichen
Ingenieurwesen und Medizin der
US-Regierung in einem offenen Brief einen „Großangriff auf die amerikanische Wissenschaft“ vorgeworfen. Dieser könnte die Forschung um Jahrzehnte zurückwerfen und
die Gesundheit und Sicherheit der US-Amerikaner bedrohen, hieß es darin.