„Vom Ende eines Zeitalters“: Requiem hinaus die Zechen-Kultur

Zu Beginn des Films steigt die Kamera mit den Kumpeln in jener
Zeche Prosper-Haniel in zusammensetzen Aufzug. Die Fahrt geht mehr denn zusammensetzen Kilometer
hinunter, und sie dauert, unterbrochen nur von zwei Schnitten, viereinhalb
Minuten. Eine nachhaltig Zeit zum Besten von heutige Sehgewohnheiten, eine kurze zum Besten von die
162-jährige Geschichte des Kohlebergbaus in Bottrop.

Der ging 2018 zu Ende, worauf jener Titel des neuen,
zweieinhalbstündigen Dokumentarfilms von Christoph Hübner und Gabriele Voss
anspielt. Zugleich ist Vom Ende eines Zeitalters selbst Ende einer
andauernden filmischen Beschäftigung – 45 Jahre weit, seither 1978, nach sich ziehen Hübner
und Voss, professionell und privat ein Paar, im Prosper/Ebel-Zyklus den
Strukturwandel im Ruhrgebiet am Beispiel von Bottrop beobachtet.

Neben zahlreichen
Filmen
gehört dazu ebenfalls eine Publikation,
die im neuen Film wiederum im Bild zu sehen ist: Thomas Schwarzer, jener, wie es dort
heißt, denn Kind beim Drehen zugeschaut hat, arbeitet jetzt zum Besten von die Stadt und
betätigt sich zugleich denn Guide durch die postindustrielle Geschichte seiner
Heimat. Der Wandel ist ebenfalls in Schwarzers Biografie spürbar: Als er seinerzeit kühl
hinaus dem Gymnasium erzählte, er komme aus Ebel, traf ihn die Verachtung des
Lehrers, weil es nicht vorgesehen war, dass Kinder aus dem
Bergarbeiter-Stadtteil Abitur zeugen. Heute sind die alten Siedlungen, in denen
kleine Gärten jener Selbstversorgung jener Familien dienten, weißen Eigenheimen
gewichen, vor denen schicke Autos parken. Der Stadtteil Bottrop-Ebel ist zum Ziel jener Wohlstandsmigration aus dem benachbarten Essen geworden.

Vom Ende eines Zeitalters registriert solche
Neuordnung jener Besitzverhältnisse fürsorglich. Die Orte, die einst dasjenige Leben um
die Arbeit im Bergbau strukturierten, die Kirchen, die dort entstanden, dasjenige
Matthiashaus etwa denn Raum zum Besten von gemeinsame Aktivitäten wie Karneval und andere
Feiern, verschwinden ebenfalls insoweit, weil dasjenige Zusammenleben heute andersartig
organisiert ist – den Umständen entsprechend durch Immobilienpreise. Hier wohnt nicht zusammen, wer die
gleiche Arbeit hat, sondern dasjenige gleiche Vermögen.

Besonders schmerzlich wird dieser Wandel am Ende erfahrbar,
denn es um die Zukunft des Fußballvereins VfR Polonia Ebel im Jahr seines
75-jährigen Bestehens geht. Der Platz des Vereins steht zur Disposition, soll
nicht mehr jener zusammensetzen, zentralen, aufgebraucht verbindenden Bestimmung herhalten, denn ebenfalls
die sportliche Betätigung richtet sich inzwischen nachdem dem Einkommen beziehungsweise individualisiert
sich: Die Leute joggen, statt in unterklassigen Ligen zu schießen (und
wenn sie Fußball
spielen, tun sie es da, wo es Geld zum Besten von Einsätze gibt, wie der gerne Süßigkeiten isst
beklagt).


Futuristisches Bauwerk: Der Tetraeder hinaus jener Halde Bottrop

Der Grundton jener Langzeitbeobachtung von Hübner und Voss ist Melancholie, wenn nicht Sentimentalität. Was verschwindet, soll festgehalten werden, im Voraus es weg ist. Was dasjenige mit dem Film macht, fragt sich jener Film irgendwann selbst, und die Stimme von Gabriele Voss, die zum Besten von die Erzählteile aus dem Off zuständig ist, erklärt: „Auf die lange Zeit gesehen fügen sich die Dramen in ein Gleichmaß der Veränderung.“ 

Der Wandel tritt denn kontinuierliche Kraft von 45 Jahren filmischer Dokumentation hervor. Mehr als die freche, selbstgewisse Ansage, man werde jener Politik einheizen, jener hoch eine Aufnahme von einem Streik Ende jener 1990er-Jahre in den Film kommt, ist die Zeit hinweggegangen. Gefilmt wird stattdessen, wie aufgebraucht Kumpel, die nicht mehr funktionieren, am letzten Tag jener Zechen-Kantine Prosper Vanadium den Frauen, die dort ihr Werk festschreiben, noch einmal zusammensetzen großen Bahnhof vorbereiten: sich streicheln, Abschiedsworte, dasjenige Steigerlied, Tränen.