Cum-Ex-Verfahren: Sie wollen ihn hinter Gittern sehen

Die vergangene Woche begann für Eckart Seith mit einem Schock. Kaum hatte er als Angeklagter den großen Saal des Obergerichts in Zürich betreten, eröffnete ihm der Richter, dass ein Haftantrag gegen ihn vorliege.

Der Staatsanwalt will den deutschen Wirtschaftsjuristen hinter Gitter bringen – „in Sicherheitshaft versetzen“, wie er schreibt. Für ihn ist Seith nicht der Aufdecker eines gewaltigen Steuerraubs, als den ihn in Deutschland viele sehen. Sondern ein Krimineller. Ein deutscher Wirtschaftsspion, der sich am Allerheiligsten der Schweiz vergriffen hat: dem Bankgeheimnis. Dafür solle Seith verurteilt und dann umgehend inhaftiert werden. Eine Kampfansage des Staatsanwalts, der nur fünf Meter rechts neben Seith sitzt, am selben langen Holztisch mit Blick auf die erhöhte Richterbank.