Ukraine: Antony Blinken will Ukraine „in schwieriger Situation“ unterstützen

US-Außenminister Antony Blinken ist zu einem unangekündigten Besuch
in der ukrainischen Hauptstadt Kiew eingetroffen. Er kam am
Dienstagmorgen mit einem Nachtzug aus Polen an. Bei Blinkens viertem
Besuch in Kiew seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022
ist unter anderem ein Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten
Wolodymyr Selenskyj geplant.

Die Reise solle vor allem ein starkes
Signal aussenden, um die Ukrainer zu beruhigen, die offensichtlich „in
einer sehr schwierigen“ Situation seien, sagte ein hochrangiger
US-Regierungsvertreter im Zug mit Außenminister Blinken zu Journalisten.
Er verwies auf die Kämpfe an der Front im Osten und die Angriffe auf
Charkiw. Blinken werde der Ukraine die weitere Unterstützung der USA
zusichern. „Die Reise des Ministers dient dazu, darüber zu sprechen,
wie unsere zusätzliche Hilfe eingesetzt werden kann, um die Verteidigung
der Ukraine zu stärken und es ihr zu ermöglichen, die Initiative auf
dem Schlachtfeld zurückzugewinnen“, sagte ein mitreisender Vertreter der US-Regierung.

In der Region Charkiw gerät die ukrainische Armee derzeit
durch eine russische Offensive zunehmend in Bedrängnis. Am Montag
räumte der ukrainische Generalstab „taktische Erfolge“ der russischen
Truppen in der Region im Nordosten der Ukraine ein. Die russische Armee
hatte am Freitag nach ukrainischen Angaben von Russland aus eine
Bodenoffensive in der Region Charkiw gestartet.

Die USA hatten in
den vergangenen Wochen mehrere Hilfszusagen an die Ukraine bekannt gegeben. Sie erfolgten, nachdem der US-Kongress im April nach
monatelanger Blockade 61 Milliarden Dollar (rund 56 Milliarden Euro) für
Militärhilfe bewilligt hatte.