Türkei: Noch hält Erdoğans wichtigste Stütze

„Erdoğan ist unser Vater, die Türkei ist unser Haus.“ Als Straßengraffiti ist dieser Spruch schon seit Jahren auf Mauern oder Stromkästen in zahlreichen Dörfern und Städten der Türkei zu sehen. Hinter dem Satz steckt ein durch viele Generationen getragenes Verständnis vom geachteten bis gefürchteten Staat. Proteste gegen die Regierung waren selten. Bis zuletzt. Nach der Verhaftung des oppositionellen Istanbuler Bürgermeisters Ekrem Imamoğlu strömten erstmals seit zwölf Jahren Hunderttausende auf die Straßen. Polizisten nahmen Tausende Demonstrierende fest. Richter ordneten Hausarrest oder Untersuchungshaft an. Alles, um die alte Hierarchie zu schützen.