„Tatort“ aus Dresden: „Die jagen mich, Mama“: Letzter Einsatz zu Händen Kommissarin Gorniak
„Tatort“ aus Dresden
„Die jagen mich, Mama“: Letzter Einsatz für Kommissarin Gorniak
Die Kids sind nicht alright: Im „Tatort“ aus Dresden sterben zwei Teenies nach einer Party. Kommissarin Gorniak ermittelt in ihrem letzten Fall – und es wird persönlich.
- 3 von 5 Punkten
- spannendes Drama über eine Partynacht unter Teenies und ihre Folgen
Worum geht’s in diesem „Tatort“?
Party in der Elternvilla, eine Teenie-Klasse feiert mit viel Alkohol und Drogen. Mittendrin ist auch der Außenseiter Marlin (Max Wolter), der sich ins Poolhaus zurückzieht und dort eine grausige Entdeckung macht: Sein Mitschüler Janusz (Louis Wagenbrenner) sitzt tot in der Dusche. Doch als Marlin den Notruf wählt, wird er von seinen Klassenkameraden beschimpft. Völlig benebelt flieht er vom Grundstück, rennt vor einen LKW und stirbt. „Mama, die jagen mich“, sind seine letzten Worte.
Als die Polizei auf der Party eintrifft ist, ist Janusz verschwunden. Gab es die Leiche überhaupt? Da Spuren auf ein Gewaltverbrechen deuten, nehmen Leonie Winkler (Cornelia Gröschel), Karin Gorniak (Karin Hanczewski) und ihr Chef Schnabel (Martin Brambach) von der Dresdner Kripo die Ermittlungen auf. Die Teenies schweigen – keiner will Janusz mehr gesehen haben. Für Kommissarin Gorniak wird die Sache persönlich, als sie herausfindet, dass Romy (Charlotte Krause), die Tochter ihres neuen Partners Paul, auch auf dieser Feier war. Und dass sie Janusz näherstand, als sie sagt. Gorniak greift plötzlich auch zu unprofessionellen Mitteln, um weiterzukommen.
Warum lohnt sich „Herz der Dunkelheit“?
Das Herz des Films sind die Jugendlichen, denn ihre Beziehungen zueinander und die zu ihren Eltern stehen im Fokus. Zum Glück hat dieser Krimi eine beeindruckende Zahl an hervorragenden Jungschauspielern zusammengetragen, die als Teenieclique mit Geheimnis überzeugen. Dass die Schülerinnen und Schüler lügen, ist schnell klar. Aber wie Gorniak, Winkler und Schnabel versuchen, das Chaos aus Teenies, Eltern und rätselhafter Spuren zu entwirren, ist emotional mitreißend inszeniert.
Was stört?
Kommissarin Grosniak ist verliebt, schon klar. Trotzdem wirkt es etwas unglaubwürdig, wie unprofessionell sie sich verhält und etwa die Tochter ihres Freundes ohne Erlaubnis alleine befragt und heimlich deren private Sachen durchsucht. Außerdem sorgen die fehlende Leiche und vergleichsweise wenig Action dafür, dass sich keine klassische Krimi-Spannung einstellt.
Almila Bagriacik: Sie ist die Frau an Borowskis Seite
Es war ein starker Einstand: Im September 2018 feierte Almila Bagriacik ihr Debüt als „Tatort“-Komissarin Mila Sahin: In ihrer ersten Szene schlug sie auf einen Boxsack ein. Sie ist die neue Kollegin von Kommissar Klaus Borowski (Axel Milberg) – und dem alten Grummelbär in jeder Hinsicht ebenbürtig.
© ARD
Die Kommissare?
Ging es im vorangegangen „Tatort“ aus Dresden um das Privatleben von Winkler, ist nun Gorniak wieder an der Reihe: Sie gerät zwischen die Fronten, als sie merkt, dass ausgerechnet die Tochter ihres neuen Freundes in den Fall verwickelt ist. „Du setzt alles aufs Spiel“, warnt ihre Kollegin Winkler sie. Und auch Chef Schnabel macht ihr klar: „Wenn Sie Privates und Berufliches nicht trennen können, sind Sie raus!“
Hauptdarstellerin Karin Hanczewski ist tatsächlich raus, ihr letzter Auftritt als „Tatort“-Kommissarin kommt jedoch früher als gedacht: Eigentlich hätte ein „Polizeiruf“ aus Magdeburg laufen sollen, doch wegen des Anschlags auf dem Weihnachtsmarkt wurde dieser verschoben und der Dresden-„Tatort“ vorgezogen.
Ein- oder ausschalten?
Einschalten und Abschied nehmen von der großartigen Karin Hanczewski, die neun Jahre lang im Team aus Dresden ermittelte. Wie genau sie den „Tatort“ verlässt, sei an dieser Stelle noch nicht verraten.
Source: stern.de