Tarifstreit im Öffentlichen Dienst: Ver.di ruft zu Warnstreiks im Gesundheitswesen auf

Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat im Tarifstreit im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen für die kommende Woche zu Warnstreiks im Gesundheitswesen aufgerufen. Nach Angaben der Arbeitnehmervertreter soll am kommenden Dienstag und Mittwoch bundesweit gestreitk werden. Dazu aufgerufen sind die Beschäftigten von Krankenhäusern, Psychiatrien, Pflegeeinrichtungen und Rettungsdiensten.

Die Streiks richten sich gegen das von Bund und Kommunen Ende Februar vorgelegte Angebot. Darin festgeschrieben sind „Sonderopfer“ der Beschäftigten in den Kliniken und in der Altenpflege: Ver.di zufolge sollen sie auf Lohn verzichten, wenn es dem Betrieb wirtschaftlich schlecht geht.

Ver.di-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler nannte das vorgelegte Angebot „schlicht respektlos“ und verwies auf die Belastungen während der Pandemie. Gewerkschaftschef Frank Werneke berichtet von „heftigen Protesten und Widerstand insbesondere im Gesundheitswesen“. Das Ansinnen der Arbeitgeber sei eine echte Provokation.

Die Dienstleistungsgewerkschaft und der Deutsche Beamtenbund fordern 10,5 Prozent monatlich mehr für die rund 2,4 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst, mindestens aber 500 Euro mehr Gehalt.

Die Arbeitgeber boten zuletzt eine lineare Erhöhung der Löhne um drei in diesem und um weitere zwei Prozent im kommenden Jahr sowie steuer- und abgabenfreie Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2.500 Euro verteilt über zwei Jahre. Die Gewerkschaften lehnten das Arbeitgeberangebot ab.

Die dritte Tarifrunde findet vom 27. bis zum 29. März in Potsdam statt.