Südkorea: Tausende Widerspruch erheben gegen Amtsenthebung von Yoon Suk Yeol

Nach der Amtsenthebung von Yoon Suk Yeol sind in Südkorea erneut Tausende Menschen auf die Straße gegangen. In der Hauptstadt Seoul skandierte die Anhänger Yoons „Die Amtsenthebung ist ungültig“ oder „Annulliert die vorgezogene Wahl“. Vergangenen Freitag hatte das Verfassungsgericht die Absetzung Yoons bestätigt. Damit muss innerhalb von 60 Tagen eine Präsidentschaftswahl abgehalten werden.

„Die Entscheidung des Verfassungsgerichts hat die freie Demokratie in unserem Land zerstört“, sagte die Demonstrantin Yang Joo Young der Nachrichtenagentur AFP. Mit Blick auf die Zukunft sei sie „zutiefst besorgt“.

Das Verfassungsgericht hatte einstimmig die Absetzung Yoons bestätigt. Yoon hatte Südkorea mit einer kurzzeitigen Ausrufung des Kriegsrechts vor vier Monaten in eine tiefe politische Krise gestürzt. Die drastische Maßnahme hatte er mit einem Haushaltsstreit begründet. Das Parlament in Seoul stimmte danach für die Absetzung Yoons, die Staatsanwaltschaft leitete strafrechtliche Ermittlungen gegen ihn ein. Immer wieder gab es seitdem Massenproteste für und gegen Yoon.

Nach der Absetzung Yoons gilt Oppositionsführer Lee Jae Myung als aussichtsreicher Kandidat bei einer Neuwahl. Er und seine Partei nehmen eine versöhnlichere Haltung gegenüber Nordkorea ein als der abgesetzte ehemalige Staatschef.

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