Stromnetzbetreiber: Tennet-Verkauf an KfW könnte platzen
Seit Monaten verhandelt der niederländische Stromnetzbetreiber Tennet mit der Bundesregierung über einen Verkauf seines Deutschlandgeschäftes an die Staatsbank KfW . Doch auf den letzten Metern könnte die Übernahme noch scheitern. Es sei trotz „umfangreicher Gespräche bisher leider keine Einigung erzielt“ worden, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Stattdessen prüfe Tennet nun verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten, um den Eigenkapitalbedarf für das deutsche Geschäft zu decken.
Man bereite sich auf ein „zügiges Vorgehen“ vor. Die Stromnetze spielen eine wichtige Rolle in der Energiewende. Ihr Ausbau und ihre Modernisierung kosten jedoch viel Geld. Tennet spricht von einem Investitionsbedarf von 160 Milliarden Euro bis zum Jahr 2033. Insidern zufolge waren beide Seiten im vergangenen Jahr einer Vereinbarung zum Preis von 20 bis 25 Milliarden Euro nahe, ehe das Bundesverfassungsgericht durch ein Urteil die geplante Finanzierung durchkreuzte.
Dass Tennet sich nun nach neuen Möglichkeiten umschaut, könnte auch mit der politischen Situation in den Niederlanden zusammenhängen. Knapp sechs Monate nach der Parlamentswahl hatten sich Geert Wilders und die rechtsliberale VVD des bisherigen Premiers Mark Rutte, die neue rechtskonservative NSC und die rechtspopulistische BBB am Mittwoch auf ein Koalitionsbündnis geeinigt.