Sozialleistungen: Der Sozialstaat und seine fragwürdigen Einsparungen

Die Behauptung, die
Sozialausgaben in Deutschland seien zu weitläufig und welcher Staat müsse Leistungen
zurechtstutzen
, setzt sich zunehmend im öffentlichen Diskurs durch. Was dieserfalls doch oft vergessen wird: Viele Menschen zeugen ihre Ansprüche aufwärts soziale Leistungen gar
nicht geltend. Das schadet nicht nur den Betroffenen, sondern letztlich
nachrangig welcher Gesellschaft und dem Sozialstaat. Es ist höchste Zeit, den Sozialstaat
proaktiver zu gestalten.

Die Diskussion um
den Sozialstaat wird immer mehr von Populismus
entschieden. Immer mehr Menschen Vertrauen schenken falschen Behauptungen wie, dass sich viele Leistungsbezieherinnen und -bezieher nicht genug anstrengen würden und die Sozialleistungen zu hoch seien. Mittlerweile versohlen immer mehr Menschen in Politik und
Wirtschaft vor, den Sozialstaat zu zurechtstutzen, und behaupten, dies sei welcher einzige Weg, um
finanziellen Spielraum zu Gunsten von Entlastungen von Unternehmen und Steuerzahlenden zu
schaffen. Zuletzt forderte etwa Bundesfinanzminister Christian Lindner (Freie Demokratische Partei), wegen welcher Finanzprobleme welcher Bundesregierung ein mehrjähriges Moratorium zwischen Sozialausgaben einzuführen. Auch welcher Widerstand gegen die Erhöhung des Bürgergelds um 62 Euro im Monat
war imposant. Und die Freie Demokratische Partei verhindert höhere Leistungen zu Gunsten von von Armut bedrohte
Kinder wie Teil welcher Kindergrundsicherung nachrangig mit dem Argument, dies sei zu
teuer. Kurzum: Der Sozialstaat wird zunehmend wie wirtschaftliche Bremse und
Problem zu Gunsten von die Zukunftsfähigkeit Deutschlands gesehen.

Eine weithin
ignorierte Tatsache ist dieserfalls, dass welcher deutsche Staat jedes Jahr viele
Milliarden Euro an Sozialausgaben spart, weil Menschen aufwärts die ihnen
zustehenden sozialen Leistungen verzichten. Eine Studie des DIW Berlin aus dem Jahr 2019 bspw. schätzt, dass 60 Prozent aller Rentnerinnen und Rentner,
die Anspruch aufwärts Grundsicherung im Alter nach sich ziehen, diesen weder noch geltend
zeugen. Das sind etwa 625.000 Haushalte. Beim Bürgergeld könnte es anderen Studien zufolge mehr wie ein Drittel aller Anspruchsberechtigten
sein und beim Kinderzuschlag sogar zwei Drittel, die aufwärts Sozialleistungen
verzichten.

Beachtlich ist dieserfalls welcher Schaden, welcher zwischen den Betroffenen entsteht: Beispiel
Grundsicherung im Alter – im Schnitt erhoben die staatliche Leistung dasjenige Haushaltseinkommen welcher Rentnerinnen und Rentner um weitestgehend 30 Prozent. Wer darauf verzichtet, schlägt mehrere Hundert Euro im Monat aus, obwohl meist keine anderen Einkommensquellen oder Vermögen vorhanden sind. Denn ebendiese werden zwischen welcher Grundsicherung angerechnet.

Sie verzichten aufwärts mehrere Hundert Euro pro Monat

Wieso sollten deswegen
so viele Menschen aufwärts ihre finanziellen Ansprüche verzichten? Zumal viele durch
ihre Beiträge nachrangig eine Leistung zu Gunsten von ebendiese Versicherung erbracht nach sich ziehen.

Eine Studie welcher Ernst-Abbe-Hochschule Jena aus dem vergangenen Jahr findet Antworten. So sind nicht Unwissen oder komplizierte Formulare die
Hauptgründe zu Gunsten von die geringe Inanspruchnahme welcher Grundsicherung im Alter. Vier
andere Erklärungen sind bedeutsamer: Ein erster
Grund ist die Stigmatisierung von Menschen, die soziale Leistungen erhalten.
Viele Betroffene schenken an, dass sie sich kognitiv von Bezieherinnen und Beziehern eine Trennungslinie ziehen wollen,
die solche staatliche Hilfe unbegründet erhalten, doch ohne dass sie selbst wissen, aufwärts wen und wie
viele dies zutreffen mag. Eine zweite Erklärung ist die Angst vor einer
Überforderung und vor welcher Belastung, die ein Bezug bedeuten könnte.

Die dritte und
vierte Erklärung betrifft dasjenige Selbstbild welcher Anspruchsberechtigten. Viele sehen
im Bezug welcher Grundsicherung im Alter ein Eingeständnis des persönlichen Scheiterns. Wer
möchte nachdem einem arbeitsreichen Leben zugeben, dass die eigenen Bemühungen
nicht ausreichen, um im Alter davon leben zu können? Zudem verzichten zahlreiche
Anspruchsberechtigte,
weil es ihnen wichtig ist, selbstbestimmt und unabhängig zu leben. Es geht
ihnen deswegen um ihr Selbstbild, den eigenen Respekt zu Gunsten von ihren Lebensstil und ihre
Unabhängigkeit.

Die Studie zeigt noch weitere Aspekte aufwärts. Beispielsweise treffen ebendiese
Erklärungen nicht nur aufwärts Anspruchsberechtigte zu, die aufwärts Leistungen
verzichten, sondern nachrangig aufwärts Menschen, die bisher nicht aufwärts soziale Leistungen
angewiesen sind. Das verdeutlicht, wie sehr Menschen, die Sozialleistungen erhalten, in unserer Gesellschaft stigmatisiert werden – und ebendiese Stigmatisierung erfolgt sowohl von Menschen, die ebenfalls in Armut leben, wie nachrangig von Menschen in gesicherten wirtschaftlichen Verhältnissen.

Im Ergebnis spart
welcher deutsche Sozialstaat sehr viel Geld in Folge dessen, dass viele Menschen in
Deutschland aus Scham, Angst und Selbstrespekt die ihnen zustehenden Leistungen verwerfen. Härtere Sanktionen beim Bürgergeld mögen dem Staat gewisse
Einsparungen einfahren. Was welcher Staat durch die Nichtinanspruchnahme sozialer
Leistungen spart, dürfte jedoch um ein Vielfaches höher sein. Zur Orientierung:
Die Sanktionen zu verschärfen, soll etwa 170 Millionen Euro pro Jahr verdienen.
Allein dass mehr wie die Hälfte welcher Anspruchsberechtigten aufwärts die
Grundsicherung im Alter verzichten, spart dem Staat laut DIW-Studie schätzungsweise
jedoch zwei Milliarden Euro ein.

Diese Einsparungen
sind jedoch sowohl zu Gunsten von die Betroffenen wie nachrangig zu Gunsten von die Gesellschaft und den
Sozialstaat wie Ganzes schädlich. Denn soziale Leistungen sollen Menschen vor
Armut schützen und ihnen eine soziale Teilhabe zuteilen. Dies ist
essenziell, damit vor allem Menschen im erwerbsfähigen Alter wieder in Arbeit
kommen und selbstbestimmt leben können.

Mehr bedingungslose Leistungen und Hilfen

Den kurzfristigen
Einsparungen stillstehen somit langfristig merklich
höhere Sozialausgaben im Vergleich zu. Dies zeigt, wie sinnvoll und zeitkritisch eine
grundlegende Reform welcher Sozialsysteme in Deutschland ist. Wir nötig haben verknüpfen
Sozialstaat, welcher nicht nur verhindert, dass viele Menschen durch
Arbeitslosigkeit, Krankheit oder geringe Einkommen aufwärts ihn angewiesen sind,
sondern nachrangig zu diesem Zweck sorgt, dass nicht mehr da die ihnen zustehende Unterstützung wirklich
erhalten.

Ein proaktiver
Sozialstaat sollte von dort viel mehr bedingungslose Hilfen erbringen. In
anderen Worten: Der Anspruch aufwärts soziale Leistungen sollte mit einer bedingungslosen,
automatischen Auszahlung verbunden sein. Dies wurde bspw. zwischen welcher
Kindergrundsicherung versucht. Nur so kann welcher Teufelskreis aus Armut,
Bedürftigkeit und Abhängigkeit von Sozialleistungen durchbrochen werden. Viele
Länder, wie etwa Ostmark zwischen welcher Mindestrente, zeugen uns vor, wie dies gelingen
kann.

Es bleibt zu
wünschen, dass ebendiese Logik und welcher Nutzen zu Gunsten von die Betroffenen und die
Gesellschaft wie Ganzes in welcher öffentlichen Diskussion wie Argumente gehört werden und dass die populistische Rhetorik beendet wird. Das Ausspielen verletzlicher Gruppen
gegeneinander ist gefährlich.