Slowakei: „Hier fängt der politische Krieg an“

Als
die Ärzte im Krankenhaus von Banská Bystrice noch um das Leben von Robert
Fico kämpfen, ruft Andrej Danko in der 200 Kilometer entfernten
Hauptstadt Bratislava zur Pressekonferenz. Das Statement des Chefs der
nationalistischen Partei SNS, die an der Regierung beteiligt ist, fällt deutlich aus. „Für die SNS fängt hier der
politische Krieg an“, rief er in die Mikrofone. „Wir werden uns nicht
mehr zieren. Der Opposition rate ich, sich lieber zu verkriechen!“

So
harsche Worte sind selbst für slowakische Verhältnisse ungewöhnlich.
Die Stimmung im Land ist seit Jahren aufgeheizt, die Menschen in zwei
Lager gespalten: Auf der einen Seite stehen die liberalen Kräfte, die
sich einen proeuropäischen Kurs wünschen. Robert Fico steht mit seiner
Regierung auf der anderen Seite – der Linkspopulist koaliert mit
Nationalisten und hat sich zuletzt gern im engen Schulterschluss mit dem
ungarischen Premierminister Viktor Orbán gezeigt. Dessen Durchgreifen
gegen die Opposition und die freien Medien, so äußerten Politologen
zuletzt häufig, diene ihm als Vorbild.