Ryūsuke Hamaguchi: Er kuckt in den Wald

Plötzlich – wir sprechen schon eine Weile, etwa oben die Natur im Kino und oben die Frage, wie man vereinigen Baum filmt, sodass er reibungslos Baum sein kann –, da zieht Ryūsuke Hamaguchi sein Smartphone aus dieser Hosentasche und sucht nachdem einem bestimmten Bild. Es zeigt eine Tuschezeichnung mit einem Nadelbaum, so zart wie ein Schemen. Im Hintergrund weitere Bäume im Nebel. Selbst gen dem kleinen Bildschirm ist zu wiedererkennen, wie sich ihre Silhouetten im Dunst verlieren.

„Das ist ein Werk des japanischen Malers Tōhaku Hasegawa“, sagt Hamaguchi. „Es heißt Shōrin-zu byōbu – Der Pinienschirm. Ich habe es meiner Crew gezeigt und erklärt, dass ich die Stimmung dieses Waldes in meinem Film wiederfinden möchte.“ Was er an dem Bild – es handelt sich um vereinigen zweiteiligen Paravent aus dem 16. Jahrhundert – so speziell finde, sei die skizzenhafte Anmutung, dieser Eindruck des Unfertigen. „Denn nur deshalb entsteht der Nebel. Man kann Nebel nicht wirklich malen.“