Wenn am Sonntagabend die Menschen in die
Fernseher gucken, die Hochrechnungen der Europawahl sich aufbauen, die
Tortendiagramme sich färben, wenn am unteren Bildschirmrand die Zahlen sich
vorbeischieben, oben die Reaktionen kommen aus Berlin, aus Brüssel,
die Interviews, die Sektkorken, die Tränen, die Schocks auf den Wahlpartys, das ganze Drama einer
Wahlberichterstattung, dann wird natürlich auch Rita Süssmuth gucken.
Sie wird auf die schmale, akkurat
auftretende Frau schauen, die in die Mikrofone spricht, ihre
Sätze sagt.
Sie wird auf Ursula von der Leyen blicken.
„Sie ist dahin
gekommen, wohin sie wollte. Sie ist fast am Ziel“, findet Rita Süssmuth, 87
Jahre alt, die Frau, die es wissen muss, sie stand ja früher selbst im Scheinwerferlicht als
Frauenministerin, als Bundestagspräsidentin, man kann sagen, dass mit Rita Süssmuth der Weg der Frauen in der
CDU eigentlich erst begonnen hat.