Reul zusammen mit Lanz: Gemeinschaftserlebnis welcher Fußball-EM erhalten – n-tv.de

Seit einer Woche ist Deutschland im Fußballfieber. Die Stimmung bei der EM ist ausgelassen, die Spiele sind spannend. Am Donnerstagabend ist Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul zu Gast bei Markus Lanz im ZDF. Und er hat einen Wunsch.

Herbert Reul ist begeistert. Auch wenn der nordrhein-westfälische Innenminister kein Sportler ist, hat ihn das Fußballfieber angesteckt. Er habe nicht damit gerechnet, dass am Donnerstagabend die spanische Mannschaft durch ein italienisches Eigentor gewinnt. „Ich dachte, die Spanier schießen ihre eigenen Tore“, sagt Reul nach dem Spiel bei Markus Lanz im ZDF.

Über die gute Stimmung bei der Fußball-EM freut sich der Politiker. „Die Leute haben viele Probleme“, weiß Reul. „Trotzdem glaube ich: Es ist super, dass es jetzt so eine Stimmung gibt. Denn es wird nicht alles besser, schon gar nicht von heute auf morgen. Aber wenn dadurch insgesamt die Bereitschaft wieder wächst, sich auf ein paar Sachen zu besinnen, die auch wichtig sind, und wenn die was mit Gemeinschaft zu tun haben, und auch mit gemeinsamem Feiern, und nicht nur die Probleme der Welt zu sehen, dann finde ich das einen echten Gewinn.“

Die Nationalmannschaft als Beispiel

Bundestrainer Julian Nagelsmann habe es geschafft, eine echte Mannschaft zu formen, erkennt Reul an. Daran könnten sich auch viele Menschen ein Beispiel nehmen. Mannschaftsspiel bedeute, sich an Regeln zu halten. Regeln seien auch notwendig, um das Zusammenleben zu organisieren. Reul: „Da gibt es nichts Besseres als Mannschaftssport. Das ist unbezahlbar. Das ist besser als jede Schule.“

Gleichzeitig könne man am Spiel der Nationalmannschaft lernen, dass es nicht problematisch sei, Leistungen zu erbringen. Im Gegenteil: „Das macht Spaß. Und wenn das wieder in Mode kommt, kann ich Ihnen sagen: Da kann ich ein paar Polizisten einsparen.“

Falsch sei, dass man Leistungen nicht als wichtiges Element von menschlichem Zusammenleben sähe. Falsch sei auch, zu glauben, Regeln einzuhalten sei nicht notwendig. Falsch sei zudem, wenn man den Umgang mit Niederlagen nicht lerne. Mit Blick besonders auf junge Menschen sagt Reul: „Das können viele nicht mehr, und dann flippen die aus, und dann habe ich nachher auf der Straße Leute, die meinen: Wenn ich meinen Willen nicht bekomme, hole ich das Messer raus.“

Deswegen wäre es in Reuls Sinne, wenn sich mehr junge Leute für Mannschaftssport interessierten. „Der Sport als Mannschaft bietet eine bessere Chance, als zu Hause rumzuhocken und am Computer zu sitzen.“

Die Entwicklung in der Gesellschaft, vor allem bei der Erziehung von Kindern, laufe im Moment in eine falsche Richtung, sagt Reul. Das zu verändern, sei jedoch gar nicht so schwer. „Unsere Zukunft sind die Kinder und Jugendlichen. Und die müssen wir anders auf den Weg bringen“, ist Reuls Fazit.

Source: n-tv.de