Putin-Kritiker: Scholz empfängt russischen Oppositionellen Kara-Mursa im Kanzleramt

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den aus
russischer Gefangenschaft entlassenen Oppositionspolitiker Wladimir Kara-Mursa in
Berlin empfangen. „Ich bewundere die Stärke und den Mut von Wladimir
Kara-Mursa und seinen unermüdlichen Einsatz für eine demokratische
Zukunft Russlands“, schrieb der Kanzler auf X. „Beim
Gefangenenaustausch im August haben wir seine Freilassung erwirkt,
heute hatten wir die Gelegenheit länger miteinander zu sprechen“, fügte er hinzu.

Kara-Mursa gehört zu den prominentesten Oppositionellen in Russland. Er war dort im April 2023 unter dem Vorwurf des Hochverrats zu 25 Jahren Lagerhaft verurteilt worden. Der 42-Jährige
gehört zu den mehr als 20 Inhaftierten, die Anfang August bei einem
beispiellosen Gefangenenaustausch zwischen Russland und den USA,
Deutschland und anderen westlichen Staaten in Freiheit gekommen waren. Nach seiner Freilassung reiste er zunächst nach Deutschland.
US-Präsident Joe Biden empfing ihn später in Washington.

Im Rahmen des Gefangenenaustauschs kam wiederum der russische Auftragsmörder Wadim Krassikow aus deutscher Haft frei, der 2019 im Kleinen Tiergarten in Berlin einen tschetschenischen Oppositionellen aus Georgien erschossen hatte. Dazu kamen mit Artjom Dulzew und seiner Frau Anna Dulzewa zwei illegale russische Spione frei, die im Dezember 2022 in Slowenien festgenommen worden waren, sowie eine Handvoll Agenten des Militärgeheimdienstes GRU, die in Polen und Norwegen eingesessen hatten.