Parlamentswahl in Großbritannien: Rishi Sunak und Keir Starmer streiten in TV-Duell verbleibend Steuerpolitik

Im ersten TV-Duell vor der britischen Parlamentswahl hat Premierminister Rishi Sunak seinen Herausforderer Keir Starmer heftig attackiert. Starmers Labourpartei wolle die jährliche Steuerlast jedes Arbeitnehmers um 2.000 Pfund (2.348 Euro) erhöhen, behauptete der konservative Regierungschef mehrere Male in dem im Sender ITV ausgestrahlten Duell.

Der Oppositionsführer, dessen Partei vor der Wahl am 4. Juli in Umfragen deutlich führt, wies die Vorwürfe erst spät deutlich als „Müll“ zurück. „Er erfindet Dinge, während er spricht“, sagte Starmer über den Regierungschef. Labour wolle lediglich die Mehrwertsteuer für Privatschulen sowie die Übergewinnsteuer für Energieunternehmen erhöhen. Dafür erhielt Starmer viel Applaus.

Keir Starmer fordert Wandel

Der Labourchef beschuldigte die regierenden Konservativen, schuld zu sein am Zustand des Landes mit langen Wartezeiten in Kliniken, hohen Hypothekenzinsen, stark gestiegenen Lebenshaltungskosten und fehlenden Lehrkräften. Nach 14 Jahren greife die Tory-Partei verzweifelt nach jedem Strohhalm, sagte Starmer. Sie wiederzuwählen bedeute, den Brandstiftern die Streichhölzer zurückzugeben. Daher sei es an der Zeit für einen Wandel.

Sunak sagte, er habe „einen klaren Plan für eine sicherere Zukunft“ in Großbritannien. Der Labourpartei sprach er dies ab. Labour habe Jahre Zeit gehabt für eigene Ideen, lege aber nichts Konkretes vor. Starmer verlange einen Blankoscheck und verschweige die wahren Kosten für seine Vorhaben. 

Sunaks Torys, die seit
14 Jahren in Großbritannien an der Macht sind, stehen vor der Neuwahl des Unterhauses unter großem Druck. In Umfragen
liegen die Konservativen weit hinter der oppositionellen Labourpartei. Wählerstimmen könnten die Torys zudem an die Rechtsaußenpartei Reform UK von Nigel Farage verlieren.