Paris: Gérard Depardieu meldet sich laborieren und kommt nicht zu Prozessbeginn

Der französische Schauspieler Gérard Depardieu wird nicht am Beginn seines Prozesses wegen mutmaßlicher sexueller Übergriffe teilnehmen. Depardieu sei „schwer erkrankt“, weshalb ihm seine Ärzte verboten hätten, bei der Anhörung anwesend zu sein, sagte sein Anwalt Jeremie Assous dem Radiosender Franceinfo. Der Schauspieler werde daher um eine Verschiebung auf einen späteren Zeitpunkt ansuchen, damit er teilnehmen könne.

Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, muss die Bitte um Terminverschiebung bei der Anhörung vorgebracht werden. Das Gericht werde dann darüber entscheiden.

Am frühen Montagnachmittag soll in Paris erstmals ein Prozess gegen Depardieu wegen Vorwürfen sexueller Übergriffe beginnen. Konkret geht es dabei um zwei Fälle, die sich 2021 bei Dreharbeiten zu dem Film Les volets verts (Die grünen Fensterläden) von Regisseur Jean Becker ereignet haben sollen. 

Dem Darsteller drohen bei einer Verurteilung bis zu fünf Jahre Freiheitsentzug und 75.000 Euro Geldstrafe. Depardieu, der unter anderem durch seine Rolle als Obelix in der Asterix und Obelix-Filmreihe bekannt wurde, bestreitet die Vorwürfe.

Zahlreiche weitere Vorwürfe wegen sexueller Übergriffe

Die in dem Prozess behandelten Vorwürfe sind nicht die einzigen gegen den französischen Schauspieler. Etwa 20 weitere Frauen werfen ihm ebenfalls sexuelle Übergriffe vor. Depardieu droht deshalb ein weiterer Prozess wegen Vergewaltigung.

Trotz der zahlreichen Anschuldigungen gegen den Schauspieler setzten sich viele Menschen für ihn ein, unter ihnen selbst der französische Präsident Emmanuel Macron. Ende des vergangenen Jahres veröffentlichten 56 französische Schauspieler, Autoren und Produzenten einen Essay, in dem sie den Filmstar verteidigten: „Wenn Gérard Depardieu auf diese Weise angegriffen wird, ist es die Kunst (des Kinos), die angegriffen wird.“