„Onyx Storm“ von Rebecca Yarros: Vom Drachen geküsst
Jede Fankultur hat ihre eigenen
Lieblingsorte, Rituale, ihre unverwechselbare Ästhetik. Für die Fans von
Borussia Dortmund ist es die Südkurve, der gelb-schwarze Schal oder das Bierchen
in der Stammkneipe. Harry-Potter-Fans verkleiden sich als Zauberer, pilgern zu
den Filmdrehorten und deuten auf Instagram und Reddit die Handlung der Bücher
exegetisch aus. Und die Swifties, also die Fans des Megapopstars Taylor Swift,
erkennen einander am glitzernden Bodysuit und den kunterbunten
Freundschaftsarmbändern.
Die Anhänger der Fantasybuchreihe
Empyrean, zu Deutsch „Flammengeist“, von Rebecca Yarros haben bislang keine Drehorte, an denen sie sich
versammeln können, doch das dürfte sich bald ändern: Eine Serienadaption bei
Amazon ist in Planung. Kaum eine Buchreihe hat in den vergangenen Jahren in den
sozialen Medien so einen Hype ausgelöst wie die 900-Seiten-Wälzer der sechsfachen
Mutter aus Colorado, die anfing, Romane zu schreiben, als ihr Mann als Pilot der Luftwaffe im Irak diente. In Empyrean geht es um Drachen, Krieg und vor allem
Liebe, Sex und Intrigen. Während sich die Swifties kunterbunt
inszenieren, präsentieren sich die Yarros-Anhänger düsterromantisch.
Anfang des Jahres ist nun der dritte Band der Reihe erschienen. Onyx
Storm heißt er und hat mit über 2,7 Millionen Exemplaren innerhalb
der ersten Woche nach Erscheinen einen Verkaufsrekord bei jungen Erwachsenen aufgestellt.