Mittelamerika: Honduras will Auslieferungsabkommen mit den USA weggehen

Wegen diplomatischer Spannungen mit den USA will Honduras das für die Bekämpfung des Drogenhandels wichtige Auslieferungsabkommen zwischen den beiden Ländern kündigen. Washington mische sich über die US-Botschaft und andere Vertreter in die inneren Angelegenheiten des mittelamerikanischen Staates ein, erklärte die linksgerichtete Präsidentin Xiomara Castro. Das sei unannehmbar. Sie habe deshalb angeordnet, den Vertrag für beendet zu erklären. 

Zuletzt hatte US-Botschafterin Laura Dogu ein Treffen zwischen zwei hochrangigen Funktionären aus Honduras mit Venezuelas Verteidigungsminister Vladimir Padrino scharf kritisiert. Vor sechs Jahren hatte das US-Finanzministerium Padrino wegen seiner Schlüsselrolle bei der Aufrechterhaltung der autoritären Regierung von Nicolás Maduro in dem südamerikanischen Land mit Sanktionen belegt.

Das Auslieferungsabkommen zwischen Honduras und den USA ermöglichte unter anderem die Übergabe von Castros Amtsvorgänger, Juan Orlando Hernández, an die US-Justiz. Im vergangenen Juni war der frühere Präsident in New York zu 45 Jahren Haft wegen Verschwörung zum Drogenschmuggel und Waffendelikten verurteilt worden.