Mercedes verkauft 2024 weniger Autos
Nach den schlechten Absatzzahlen im dritten Quartal und einer Gewinnwarnung im vergangenen September haben sich die Verkäufe von Mercedes im letzten Quartal 2024 wieder etwas stabilisiert. Die Entwicklung zwischen Oktober und Dezember hat aber nicht die schlechten neun Monate seit Januar ausgeglichen. Der baden-württembergische Hersteller verkaufte in den vergangenen drei Monaten 520.100 Autos, das waren drei Prozent mehr als im Vorquartal und ein Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahr, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Insgesamt hat Mercedes im Jahr 2024 damit 1.983.400 Autos verkauft, das entspricht einem Rückgang von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
„Wir haben das Jahr mit einem starken letzten Quartal abgeschlossen, insbesondere durch Verkäufe bei Top-End-Fahrzeugen“, sagte Mercedes-Vertriebsvorstand Britta Seeger. Nach Angaben des Unternehmens waren besonders die S-Klasse und die G-Klasse sowie die Fahrzeuge von Mercedes-AMG zwischen Oktober und Dezember gefragt. Der Absatz stieg im Vergleich zum Vorquartal um 34 Prozent, insgesamt setzte der Hersteller 2024 damit 281.500 Fahrzeuge ab. Im Vorjahresvergleich bedeutet das ein Minus von 14 Prozent. Mercedes führt den Rückgang auf die schwierigen Marktbedingungen in China, den Modellwechsel und eine schwächere Nachfrage nach Elektrofahrzeugen zurück.
C- und E-Klasse verkaufen sich stabil
Auch im Einstiegssegment, zu dem vor allem die A- und B-Klasse gehört, sank der Absatz 2024 um 14 Prozent auf nun 534.000 Fahrzeuge, während sich die C- und E-Klasse stabil verkaufte. Dort stiegen die Verkäufe um sechs Prozent auf 308.400 Autos. Einen deutlichen Dämpfer verzeichnete das Geschäft mit Elektroautos: Hier setzte das Unternehmen nur noch 185.100 vollelektrische Autos ab, das sind 23 Prozent weniger als vor Jahresfrist. Um die Kohlendioxidgrenzwerte in Europa im laufenden Jahr noch einhalten zu können, sind die Autohersteller allerdings auf hohe Elektroautoabsätze angewiesen.
In China, dem größten Automarkt der Welt und für das Unternehmen wichtigsten Einzelmarkt, tritt Mercedes weiter auf der Stelle. Die Verkäufe stagnierten zwischen Oktober und Dezember im Vergleich zum Vorquartal bei 171.400 Autos. Insgesamt setzte der Hersteller in der Volksrepublik im gesamten Jahr 683.600 Fahrzeuge ab – das sind sieben Prozent weniger als im Jahr 2023.
Mercedes-Chef Ola Källenius ist trotz der schwachen Zahlen optimistisch und verweist auf die Modelle, die in den nächsten Monaten und Jahren im Markt zu haben sein werden. „Wir werden unser Portfolio weiterhin konsequent stärken. Mit dem neuen CLA starten wir in diesem Jahr die größte Produktoffensive in der Geschichte unseres Unternehmens“, sagte Källenius. In der Van-Sparte sank der Absatz um neun Prozent auf 405.600 Fahrzeuge, unter anderem deswegen, weil nach der Corona-Sonderkonjunktur die Nachfrage nach Wohnmobilen wieder nachlässt.