Iranische Sittenpolizei: „Es geht um die treuesten Regimeanhänger“

Walter Posch ist Iran- und Islamwissenschaftler und arbeitet am Institut für Friedenssicherung und Konfliktmanagement der österreichischen Landesverteidigungsakademie in Wien. In seiner Forschung beschäftigt er sich vor allem mit Sicherheitsapparaten und Untergrundbewegungen im Nahen Osten. Im Iran schwinde derzeit die Moral auch unter Anhängern des Regimes, sagt er.

ZEIT ONLINE: Herr Posch, am Wochenende wurde die Meldung verbreitet, die iranische Sittenpolizei sei aufgelöst worden.

Walter Posch: Es wurde nie gesagt, dass diese Moralpatrouillen oder -streifen jetzt aufgelöst werden. Das hat jemand falsch übersetzt. Es hieß nur, sie würden vorerst gestoppt. Das hat man immer so gemacht, um die liberalen Kreise etwas zu beschwichtigen.