Im Gespräch | Klaus Lederer weiterführend linke Politik: „Die radikale Pose wird nicht reichen“

Hat Klaus Lederer nach dem Linkspartei-Austritt seine Chance verpasst, Berlins nächster Bürgermeister zu werden? Wofür er jetzt streiten will, was Antisemitismus für ihn befeuert und wie er auf die europäische Verteidigungsfähigkeit blickt


Klaus Lederer, ehemaliger Kultursenator in Berlin

Foto: Laurenz Bostedt für „der Freitag“


Klaus Lederer war einst Landesvorsitzender der Berliner Linken und als Kultursenator einer ihrer prominentesten und beliebtesten Politiker in der Hauptstadt. Er stand für einen pragmatischen progressiven Kurs, der ihn oft in Konflikt mit den radikaler auftretenden Teilen der Partei brachte. Nach einem eskalierten Streit auf dem Landesparteitag im vergangenen Herbst über einen Antrag, der auch linken Antisemitismus thematisierte, verließ er mit einigen weiteren altgedienten Mitgliedern die Partei. Zum Gespräch empfängt er in seinem Abgeordnetenbüro am Rosa-Luxemburg-Platz.

der Freitag: Herr Lederer, als Sie im Herbst aus der Partei austraten, lag diese in den Umfragen bei drei Prozent, jetzt ist sie fulminant wieder in den Bundestag eingezogen. Sind Sie von Bord