Großeinsatz in München: Scholz und Barbock warnen nachdem Anschlagsversuch vor Antisemitismus

Nach dem mutmaßlich versuchten Terroranschlag auf das israelische Generalkonsulat in München hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) der Polizei für ihren raschen Einsatz gedankt. „Die schnelle Reaktion der Einsatzkräfte in München hat heute womöglich Grausames verhindert“, schrieb der Kanzler auf X. „Antisemitismus und Islamismus haben bei uns keinen Platz.“

Auch Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) äußerte sich: „Wir stellen uns gegen jeden Extremismus, egal aus welcher Ecke er kommt“, teilte sie mit. „Nur gemeinsam können wir die liberale Demokratie verteidigen“, hieß es weiter. Wie auch Scholz warnte sie ebenfalls vor Antisemitismus in Deutschland. Dieser „bedroht unsere Gesellschaft im Herzen“, sagte sie. Gleichzeitig warnte Baerbock vor Spekulationen. Zunächst müssten die Hintergründe des Vorfalls aufgeklärt werden.

„Es bleibt unsere Pflicht, alles für den Schutz von Jüdinnen und Juden in Deutschland und von jüdischen und israelischen Einrichtungen zu tun“, teilte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) nach einem Gespräch mit dem israelischen Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, mit. Dies habe höchste Priorität für die Sicherheitsbehörden in Bund und Ländern. Sie sprach von einem „einen schwerwiegenden Vorfall“.

In München war es nahe des israelischen Generalkonsulats zu einem Schusswechsel zwischen der Polizei und einem bewaffneten 18-Jährigen gekommen. Die Polizei schoss den Verdächtigen nieder; er starb wenig später. Ersten Erkenntnissen zufolge handelt es sich bei dem Tatverdächtigen um einen 18-jährigen Österreicher.
Das österreichische Innenministerium bestätigte Medienberichte, wonach
der Schütze den Behörden als mutmaßlicher Islamist bekannt
war.

Die Tat ereignete sich am 52. Jahrestag des Attentats auf die israelische Olympiamannschaft am 5. September 1972.