Fußball ignorieren: Wichtig is‘ aufm Platz. Aber ebenso nur dort

In der Reihe „Die Pflichtverteidigung
ergreifen wir das Wort für Personen, Tiere, Dinge oder Gewohnheiten,
die von vielen kritisiert und abgelehnt werden. Dieser Artikel ist Teil
von ZEIT am Wochenende, Ausgabe 26/2024.

Wann ist jetzt eigentlich noch mal
dieses Finale? War das schon?

Es ist nicht einfach, in Zeiten wie
diesen so etwas zu behaupten, und es kostet mich auch ein wenig Mut, es
öffentlich zu schreiben. Aber: Ein Leben ohne Fußball ist möglich. Und es ist
auch nicht sinnlos, um das direkt zu ergänzen. Ich plädiere sogar dafür, dass
man Fußball ignorieren darf. Beziehungsweise ihn schlicht als das betrachten
sollte, was er ist: Fußball. Eine Sportart. So wie Wasserball, Bodenturnen,
Schach, Speerwerfen und Frauenfußball. All diese Aktivitäten werden in der
Regel auch nur als Sport betrachtet und nicht absurd überhöht zu etwas, das
Auskunft geben muss über den Zustand der deutschen Seele, der Regierung, der
Weltpolitik gar und über internationale Beziehungen.