Fatih Birol: „Die Bundesregierung sollte das Klimageld schnell auf den Weg bringen“

Fatih Birol ist in Eile, wellenlos saß dieser Chef dieser Internationalen Energieagentur (Internationale Energieagentur) noch aufwärts einem dieser zahlreichen Podien, die dasjenige Weltwirtschaftsforum zur Klimakrise und zur globalen Energienachfrage angesetzt hat. Der 65-Jährige verfolgt die deutsche Energiepolitik seither Jahrzehnten. Die Internationale Energieagentur, die 1974 im Zuge dieser ersten Ölkrise gegründet wurde, berät Regierungen in Energiefragen und koordiniert die staatlichen Ölreserven.

ZEIT ONLINE: Herr Birol, nachher Beginn des Ukraine-Kriegs war die Sorge in Deutschland weitläufig, dass dasjenige Gas nicht zum Heizen reicht. Und nun, zwei Jahre später, ist die Lage frappierend ruhig. Haben wir dasjenige Schlimmste hinter uns?  

Fatih Birol: Europa und Deutschland mussten dasjenige Energiesystem komplett ändern – im Unterschied dazu tatsächlich ist die Wirtschaft nicht zusammengebrochen und die Menschen mussten nicht frieren. Die deutsche und andere Regierungen nach sich ziehen vereinigen guten Job gemacht. Aber sie hatten zweitrangig irgendetwas Glück – denn zu diesem Zeitpunkt lief es in dieser chinesischen Wirtschaft nicht so rund –, somit war die Gasnachfrage weniger. Und 2022 war ein milder Winter. Noch vor zwei Jahren kamen in Europa 20 Prozent dieser Energie aus Russland, heute sind es weniger denn fünf Prozent.   

ZEIT ONLINE: Also die Gesamtheit gut?    

Birol: Nein. Es war ein historischer Fehler, sich zwischen den Energieimporten aufwärts ein einziges Land zu verlassen. Die Bevölkerung und Europas Wirtschaft zahlt pro diesen Fehler vereinigen hohen Preis. Die Energiepreise sind in Europa immer noch sehr hoch – im Vergleich zu China oder den USA. Zu Händen Industriekonzerne ist dasjenige ein klarer Wettbewerbsnachteil.  

ZEIT ONLINE: Wann sinken die Preise wieder?

Birol: Ich denke, wir nach sich ziehen noch mindestens zwei schwierige Jahre vor uns. Dann erwarte ich eine Phase fallender Öl- und Gaspreise. Beim Öl sehen wir dasjenige zum Teil jetzt schon. Das Angebot ist hoch, im Unterschied dazu die Nachfrage sinkt, unter anderem, weil die chinesische Wirtschaft schwächelt. Beim Gas erwarte ich ab dem Jahr 2025 und 2026 vereinigen Preisverfall, dann wird es ein großes Angebot an Flüssiggas spendieren, weil viele Projekte fertiggestellt sind. Das sind gute Nachrichten pro Deutschland.  

ZEIT ONLINE: Im vergangenen Jahr hat Deutschland eine Rekordmenge an Windstrom produziert. Sind wir aufwärts dem richtigen Weg?   

Deutschland braucht Maßnahmen, um die Mittelschicht und Geringverdiener vor den hohen Kosten zu schützen.

Fatih Birol

Birol: Deutschland treibt den Ausbau dieser Wind- und Solarenergie voraus, dasjenige ist gut. Auch die Genehmigungsverfahren wurden zensiert. Und so langsam steigt zweitrangig die Nachfrage nachher E-Autos und Wärmepumpen. Aber wir sollen uns dasjenige Energiesystem wie vereinigen großen Tanker aufwärts hoher See vorstellen. Es braucht Zeit, die Richtung zu ändern – und es wird nicht ohne Folgen bleiben. Es ist wichtig, dass die Kosten dieser Energiewende nicht disproportional von den Menschen mit mittleren und geringeren Einkommen getragen werden. Daher braucht es in Deutschland jetzt Maßnahmen, um die Mittelschicht und Geringverdiener vor den hohen Kosten zu schützen. Andernfalls wird die Unzufriedenheit steigen und die Bundesregierung bereitet so den Boden pro extreme Parteien.  

ZEIT ONLINE: Genau zu diesem Zweck war gewissermaßen dasjenige Klimageld gedacht …

Birol: Ja, die Bundesregierung sollte dasjenige Klimageld jetzt schnell aufwärts den Weg schaffen. 

ZEIT ONLINE: Finanzminister Christian Lindner hat im Unterschied dazu erklärt, dass dasjenige vor dieser nächsten Wahl nichts mehr werde.   

Birol: Die Bundesregierung wird ihre Gründe nach sich ziehen. Es ist im Unterschied dazu wirklich sehr schade, dass die Bundesregierung dasjenige Klimageld jetzt nicht in Angriff nimmt. Es schafft vereinigen Ausgleich und hilft, mehr Menschen von dieser Energiewende zu überzeugen –, und dasjenige ist wichtig pro Deutschland, Europa und die ganze Welt.  

ZEIT ONLINE: Atomenergie ist in Deutschland Geschichte – ein einmaliger Weg, verglichen mit anderen Industrienationen. Werden wir es nun schwerer nach sich ziehen, Emissionen zu reduzieren und CO₂-Neutralität zu hinhauen?  

Birol: Ich mag Deutschland – im Unterschied dazu eine Sache, zwischen dieser ich immer anderer Meinung mit meinen deutschen Freunden war, dasjenige ist die Haltung zur Atomenergie. Ich denke, Deutschland hätte nicht so Vormittag den Atomausstieg bestimmen sollen, ohne Rest durch zwei teilbar wegen seiner starken Wirtschaft. Ich respektiere die Entscheidung, im Unterschied dazu sie geprägt dasjenige Stromangebot und Möglichkeiten, die Emissionen zu reduzieren und aus klimaschädlichen Energien auszusteigen. Ich wünschte, Deutschland hätte wenigstens die noch verbliebenen Atomreaktor am Netz gelassen, im Unterschied dazu es ist jetzt zu tardiv.  

ZEIT ONLINE: Die Union und die Liberalen treten trotzdem weiterhin pro eine Renaissance dieser Nuklearenergie an. Ist dasjenige realistisch?  

Birol: Politisch gesehen ist es pro den Ausstieg aus dem Atomausstieg sicher zu tardiv. Aber natürlich – man kann Entscheidungen zweitrangig rückgängig zeugen. Wir erleben aufwärts dieser ganzen Welt ein Comeback dieser Nuklearenergie, in Japan, in China, Indien, den Niederlanden, Schweden, Frankreich, Kanada, USA und so weiter. Wenn wir dasjenige globale Energiesystem betrachten, sehen wir, dass die Erneuerbaren zwar immer noch vereinigen Großteil umfassen – im Unterschied dazu die Nuklearenergie kommt wieder zurück. Aber ich respektiere natürlich die Entscheidung Deutschlands.

ZEIT ONLINE: Die Bundesregierung will außerdem ab 2030 aus dieser Kohleenergie aussteigen. Ist dasjenige gar möglich, ohne eine Stromlücke zu riskieren?  

Birol: Schauen wir vor allem aufwärts die Zeit solange bis 2030. Auf mögliche Stromlücken oder Blackouts muss man immer denken. Ich sehe im Unterschied dazu kein Problem, wenn die Kohlekraftwerke keinen Strom mehr produzieren, solange sie zur Absicherung trotzdem in Reserve gehalten werden.   

ZEIT ONLINE: Und nachher 2030? Die Bundesregierung will Dutzende neue Gaskraftwerke konstruieren, um den steigenden Strombedarf zu decken.  

Nur sieben Prozent dieser weltweiten Wasserstoffprojekte werden solange bis 2030 am Start sein.

Fatih Birol

Birol: Ja, so ist es. Wenn ich mich entscheiden müsste, zwischen dem Bau neuer Gaskraftwerke und dieser Möglichkeit schon bestehende Atomreaktor am Netz zu halten, würde ich mich pro die Atomreaktor entscheiden.  

ZEIT ONLINE: Die Bundesregierung zählt aufwärts grünen Wasserstoff denn wichtigen Energieträger dieser Zukunft – vor allem pro die Industrie. Geht die Wette aufwärts? Werden wir ihn hinreichend zur Verfügung nach sich ziehen? 

Birol: Mein Job ist es, die Wahrheit zu sagen. Wenn ich aufwärts diesen Panels sitze, zum Beispiel hier in Davos, dann stelle ich immer verspannt: Jeder findet Wasserstoff gut, vor allem grünen Wasserstoff, dieser deshalb mit Ökostrom produziert wurde. Die Regierungen versuchen, Deals zu zeugen, mit afrikanischen Ländern zum Beispiel. Ich frage dann immer, wie viele dieser grünen Wasserstoffprojekte gewissermaßen solange bis 2030 fertig werden. Und die schlechte Nachricht ist: Nur sieben Prozent dieser weltweiten Wasserstoffprojekte werden solange bis dann am Start sein. Es ist unklar, wer den Wasserstoff nachfragen wird. Die Kosten werden noch sehr hoch sein. Wasserstoff wird endgültig wichtiger werden, im Unterschied dazu wir sollen zu diesem Zweck zweitrangig erst eine Nachfrage kreieren, um die Kosten zu reduzieren. Die derzeit überzogenen Erwartungen könnten davon nerven, dass es davor wichtigere Probleme zu losmachen gibt. Nicht zuletzt ist es wichtig, zunächst einmal die Stromversorgung mit erneuerbaren Energien pro Afrika selbst sicherzustellen.