Ex-BASF-Chef Martin Brudermüller neuer Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzender

Der ehemalige Vorstandschef des Chemiekonzerns BASF, Martin Brudermüller, ist neuer Aufsichtsratsvorsitzender von Mercedes-Benz. Das Kontrollgremium wählte den 63 Jahre alten Manager nach der Online-Hauptversammlung am Mittwoch zum Nachfolger von Bernd Pischetsrieder (76), wie der Autobauer in Stuttgart mitteilte. Brudermüller war bereits zuvor im Aufsichtsrat und vor einem Jahr für den Chefposten vorgeschlagen worden. Seine Amtszeit bei BASF in Ludwigshafen war im April nach sechs Jahren zu Ende gegangen.

„Ich übernehme als Aufsichtsratsvorsitzender in einer Zeit des fundamentalen Wandels in der Automobilindustrie“, erklärte Brudermüller nach seiner Wahl im Anschluss an die Hauptversammlung des Dax-Konzerns am Mittwoch. „Ich bin von Natur aus Optimist und ich glaube an die Möglichkeiten und Fähigkeiten, die in diesem Unternehmen und seiner Belegschaft stecken.“

Brudermüllers Vorgänger, der Autoveteran Pischetsrieder, war der einstige Vorstandschef von BMW und Volkswagen. Er habe seine Karriere mit den Verdiensten für die Marke mit dem Stern gekrönt, erklärte Mercedes-Chef Ola Källenius. Er überlasse seinem Nachfolger ein Unternehmen, das bestens für die Zukunft aufgestellt sei.

Der 63-jährige Brudermüller ist zwar durch und durch Chemiker und kein Elektro- oder Maschinenbau-Ingenieur wie die meisten Führungskräfte des Automobilbaus. Als langjähriger Chef von BASF, dem führenden Hersteller von Chemikalien, Kunststoffen, Lacken und Katalysatoren für die Autoindustrie, kennt er diese Branche und ihre Herausforderungen aber trotzdem gut. Brudermüller war seit 2018 Vorstandschef von BASF. Der promovierte Chemiker, ein gebürtiger Stuttgarter, arbeitete 36 Jahre für den weltgrößten Chemiekonzern, wo er seine Laufbahn einst im Ammoniaklabor begann.