Energiewende: Wer verschenkt denn Wärmepumpen?
Unglaublich, die Geschichte, die einen 500-Einwohner-Ort in Mittelsachsen bundesweit in die Presse katapultierte: „Skeptische Ostdeutsche: Dorf in Sachsen will Wärmepumpen nicht einmal gratis“, titelte die Berliner Zeitung. Ähnliches schrieben der Focus und andere Medien.
Ist es schon so weit, dass selbst verschenkte Öko-Technologie auf Ablehnung stößt? Endet die Energiewende hier, am Ortsschild des Dorfes Neukirchen, aus Prinzip? Was sagen die Leute zum scheinbar unwiderstehlichen Angebot?
Über dem Obst in „Sigi’s Sachsenkauf“, dem (immerhin!) einzigen Laden im Dorf, schwirren Fruchtfliegen, als Verkäuferin Susan Runar-Anders, 52, ein Tischchen mit Sonderangeboten bestückt. „Niemand hat einfach etwas zu verschenken“, sagt sie, die sich als Tochter von jenem Sigi entpuppt, der die Kaufhalle nach dem Mauerfall übernommen hatte. Im Laden hat sich herumgesprochen, dass die Gemeinde Wärmepumpen und Solaranlagen verteilen will. Aber das kann doch nicht sein! „Wie soll sich das rechnen? Wer soll das installieren?“, fragt sie, die seit Jahren versucht, eine Solaranlage fürs Ladendach anzuschaffen; vergeblich. Der einzige Heizungsbauer im Ort sei überlastet. Auch im Umkreis: keine Chance.