Emmanuel Macron : Wer die EU sichern will, braucht ihn

Wenn Emmanuel Macron an diesem Wochenende zum Staatsbesuch nach Deutschland reist, möchte man meinen, da komme ein alter Bekannter. Frankreichs Präsident ist zwar noch immer jung, aber schon seit sieben Jahren im Amt. Und kaum irgendwo war die Begeisterung für ihn so groß wie bei uns. Macron galt als europäische Lichtgestalt, ein Gegenentwurf zu den finsteren, nationalistischen Mächten, die sich schon damals, 2017, in Europa breitmachten. Aber auch eine Alternative zum emotionalen Sparbrötchen Olaf Scholz.

Etwas von dieser Begeisterung hat sich zwar erhalten, doch die Zweifel sind gewachsen. Ist der Franzose wirklich ein Visionär oder nur ein Blender? Schlimmer noch, ein Hasardeur, der damit droht, Bodentruppen in die Ukraine zu entsenden? Je länger der Präsident im Amt ist, desto fremder ist er den Deutschen geworden.