Colette Boos-John erinnert sich gerne an die Stimmung in Thüringen unmittelbar nach der Wende. „Ich war 22 Jahre alt und gerade mit dem Studium fertig, als ich hierherkam. Es gab damals eine tolle Aufbruchstimmung“, erinnert sich die in Hessen geborene Unternehmerin an das Jahr 1992. Damals stieg Boos-John direkt nach dem Betriebswirtschaftsstudium in Gießen in die Baufirma ihres Vaters Achim Bauer ein, der den Sitz des Unternehmens kurz nach der Wende aus dem hessischen Cölbe in die Nähe von Erfurt verlegt hatte und hier mit etwas mehr als 20 Mitarbeitern loslegte. Heute führt sie das Unternehmen in der fünften Generation als geschäftsführende Gesellschafterin, und die Bauer Bauunternehmen GmbH gilt mit mehr als 320 Beschäftigten als eines der größten mittelständischen Bauunternehmen im Freistaat. Mehr als die Hälfte seines Geschäfts macht der Straßenbauspezialist mittlerweile im Tiefbau, etwa mit Hochwasserschutzmaßnahmen wie dem Bau von Polderflächen und Dämmen.