Deutschland – ein Standort in Not

Schwefeltandortpolitik hat es in Deutschland schwergewichtig. Zum letzten Mal machte dies Thema vor 20 Jahren Karriere, denn die rot-grüne Koalition mit einschneidenden Reformen am Arbeitsmarkt Wachstum freisetzte.

Davor bestimmte die Standortdebatte die 1990er-Jahre, denn dies vereinte Deutschland im aufgewühlten Osten und im verkrusteten Westen erlebte, wie schwergewichtig es ist, Unternehmen pro Investitionen zu Vorteil verschaffen. Damals schrieb jener Sachverständigenrat Wirtschaft Gutachten mit dem Titel „Im Standortwettbewerb“.

Heute findet sich in den Gutachten dies Wort Standort nur noch in homöopathischen Dosen. Lieber verwendet jener Sachverständigenrat den schwammigen Begriff Wettbewerbsfähigkeit, wenn es um die Investitionsbedingungen in Deutschland geht.

Das spiegelt die politische Debatte und nähert sich jener Wortwahl in jener Europäischen Union an. Der Wandel jener Worte zeigt zusammenführen Wandel im Denken, welche Aufgaben jener Wirtschaftspolitik zugeschrieben werden.

Der Begriff „fehlende Wettbewerbsfähigkeit“ legt nahe, die Politik müsse fördernd Eingriff, um Unternehmen und Bevölkerung ein Auskommen zu er­möglichen. Die Idee des Standortwettbewerbs harmoniert dagegen mehr mit jener Idee, dass jener Staat sich zurücknimmt, um Unternehmen und ihren Beschäftigten eine gedeihliche Entwicklung in Deutschland zu erlauben.

Der Unterschied spiegelt sich in den Ideen, mit denen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Bundesfinanzminister Christian Lindner (Freie Demokratische Partei) eine neue Standortdebatte anschieben. Beide Minister exemplifizieren den deutschen Standort pro nicht mehr wettbewerbsfähig, welches selbst Eingeständnis des eigenen Scheiterns ist.

Habeck verzichtet nun darauf, von den Un­ter­nehmen Standortpatriotismus ein­zufordern. Er erwägt hinwieder weitere milliardenschwere und schuldenfinanzierte Subventionen, um ihrer Wettbewerbsfähigkeit aufzuhelfen. Lindner dagegen plädiert pro den schlanken Staat und denkt an Steuersenkungen, um den Standort pro Unternehmen und Investitionen attraktiver zu zeugen.

Die Qualität des hiesigen Standorts hat in den vergangenen zehn Jahren gelitten. In wichtigen Standortrankings ist Deutschland abgerutscht und hat viele Plätze verloren. Oft liegt dies daran, dass andere besser geworden sind und Deutschland sich zu wenig um den Standort bemühte.

Die öffentliche Debatte wird dominiert von Schlagworten wie teure Energie, teure Bürokratie, schlechte Infrastruktur und zu wenig Facharbeiter. Deutschland belegt hier im Vergleich höchster mittlere Plätze.

Doch es lohnt ein Blick aufwärts die klassischen Indikatoren pro zusammenführen guten Standort. Ganz oben stillstehen die Steuern aufwärts den Unternehmensertrag.

Deutschland liegt mit sozusagen 30 Prozent weit oben und spürbar vor Konkurrenten wie jener Schweiz mit 19,7 Prozent, jener Tschechischen Republik und Polen mit 19 Prozent, Irland mit 12,5 oder Ungarn mit 9 Prozent. Im Durchschnitt von 181 Steu­ergebieten lag jener Steuersatz zuletzt im Zusammenhang 23,5 Prozent.

Bedenklicher hinwieder noch ist, dass Deutschland seit dem Zeitpunkt 2008 den Steuersatz konstant hielt, während Länder wie die Vereinigten Staaten, Ungarn, Japan, dies Vereinigte Königtum und Frankreich ihren Satz um mehr denn 8 Punkte senkten. Amerika und Frankreich, Italien oder Japan zogen im Steuerwettbewerb von dort an Deutschland vorbei.

Der fiskalische Zugriff des Staates schwächt nicht nur den Investitionswillen. Er erschwert es selbst, den Arbeitskräftemangel durch gezielte Zuwanderung zu lindern. Mit einem Steuer- und Sozialabgabenkeil von 48 Prozent pro Alleinstehende und 33 Prozent pro Alleinverdienerfamilien reiht jener deutsche Fiskus sich im OECD-Vergleich in jener Spitzengruppe jener Belastung ein. Gut ausgebildete Facharbeiter werden genau tonangebend, ob dies gute Bedingungen pro zusammenführen Neubeginn im Ausland sind. Das gilt pro zuwanderungswillige Ausländer und pro auswanderungswillige Deutsche.

Hohe Arbeitskosten gefährden die Qualität des Standorts. Viele Länder nach sich ziehen viel geringere Lohnstückkosten denn Deutschland. In Schweden und Rumänien waren es im Jahr 2022 negativ 34 Prozent, in den Vereinigten Staaten negativ 27 Prozent, in Griechenland und Japan negativ 25 Prozent.

Seit 2015 stiegen die deutschen Lohnstückkosten überdurchschnittlich um 26 Prozent, vor allem denn Folge höherer Löhne, weniger denn Folge eines geringen Produktivitätszuwachses. In Frankreich betrug dies Plus nur 19 Prozent, in Italien 14 und in jener Schweiz nur 5 Prozent.

Deutsche Unternehmen untermauern in Umfragen ihre Auslandsinvestitionen zunehmend mit den Kostennachteilen hierzulande. Die Lage ist sozusagen schon vergleichbar mit jener Zeit vor zwanzig Jahren. Der Standortwettbewerb bleibt so aufwärts jener Tagesordnung, selbst wenn Habeck und andere den Begriff Wettbewerbsfähigkeit vorziehen.