Commerzbank und UniCredit: Am Haken eines Tricksers
Nicht immer bekommt Andrea Orcel das, was er will. Aber selbst dann kann es sich für ihn lohnen. Diesen Schluss jedenfalls könnte der 61 Jahre alte Italiener aus seiner Erfahrung mit der spanischen Banco Santander ziehen.
Im Jahr 2018 war Orcel Chef der Investmentbank-Sparte der Schweizer UBS und hatte einen Ruf als harter Geschäftsmann. Als er das Angebot bekam, Vorstandsvorsitzender der Banco Santander und damit einer der größten Banken Europas zu werden, kündigte er. Doch kurz bevor er seine neue Stelle in Spanien antreten wollte, entschied sich die mächtige Aufsichtsratschefin überraschend anders: Orcel bekam den Chefposten doch nicht. Er zog danach vor Gericht und verlangte Ersatz für den dadurch entgangenen Lohn. Im vergangenen Jahr sprach ihm ein Gericht in Madrid schließlich 43,5 Millionen Euro zu. Was nicht wenig Geld ist, wenn man dafür keinen Tag arbeiten musste.