Im Gespräch | Massimo Prearo: „Italien zeigt, wie LGBTQI+-Rechte abgebaut werden“

Ein neues Gesetz verbietet „Genderpropaganda“ an Schulen. Giorgia Melonis Mehrheit steht unter dem Einfluss rechtsextremer Pro-Life und Anti-LGBTQI-Gruppen. Der Politikwissenschaftler Massimo Prearo erklärt die Hintergründe


Protest gegen die Ultrakonservativen und ihre Anti-Gender-Politik in Verona, Italien

Foto: Enrico Mattia del Punta


Massimo Prearo, Politikwissenschaftler und Professor an der Universität von Verona, ist auf den Themenbereich LGBTQI+ und Politik spezialisiert. Seiner Auffassung nach ist das, was derzeit in Italien unter Giorgia Melonis Regierung passiert, eine Fallstudie dafür, was sich in Europa entwickeln kann, wenn rechtsextreme Parteien immer engere Bündnisse mit fundamentalen Christen schließen.

der Freitag: Herr Prearo, Italien hat im September eine „mozione parlamentare“ veröffentlicht, die das Sprechen über Genderfragen in Schulen verbietet. Was bedeutet das?

Massimo Prearo: Die sogenannte „Sasso-Motion“ ist nach dem Abgeordneten der rechtsextremen Lega-Partei benannt, der sie vorgeschlagen hat. Sie soll die Regierung dazu verpflichten, alle no