„Challengers“: Pro immer hungrig

Ein Maler, den ich vor vielen Jahren traf, sagte mir damals, er finde, Tennis sei die interessanteste Sportart von allen. Wenig überraschend: Ich sah das genauso wie er. Ich dachte, er meinte Tennis als Metapher des Lebens, also wegen der Schönheit der Bewegungen und der Radikalität dieses Einzelsports. Nein, korrigierte er mich, es sei wegen der Symmetrie der Linien. Na gut.

Luca Guadagnino scheint es ähnlich zu gehen wie meinem Künstlerfreund von damals. Sein Film Challengers beginnt mit der Aufnahme eines Tennisplatzes von oben: das Netz, die Linien, die zum Netz hinlaufen, alles liegt in perfekter Symmetrie. Es ist das erste Bild des Films und das letzte, das Ordnung zeigt, bevor alles im Chaos versinkt.